Tierquälerischer Umgang mit Hundekindern: PETA ruft Puppy Yoga GbR auf, keine Welpen mehr für Kurse zu nutzen

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Immer mehr Studios in Deutschland bieten das sogenannte Puppy Yoga an. Dabei wird Yoga zwischen zahlreichen Welpen praktiziert, die durch den Raum laufen und zum Kuscheln oder Spielen für die Menschen dienen sollen. Häufig werden die Yogastunden auf sozialen Medien geteilt. Die Puppy Yoga GbR bietet derartige Kurse in München, Hamburg, Berlin und Nürnberg an. Diese Kursangebote können die Nachfrage nach Jungtieren weiter ankurbeln, während Tierheime massiv überfüllt sind und Aufnahmestopps verhängen. Zudem befinden sich die Hundekinder in einer entscheidenden Phase ihrer Sozialentwicklung. Sie einem Yogakurs auszusetzen, kann diese erheblich schädigen. Daher hat die Tierrechtsorganisation am 26. Januar die Geschäftsführung kontaktiert und dazu aufgerufen, keine Welpen mehr für die Kurse zu nutzen. Stattdessen sollte das Unternehmen Tierschutzorganisationen und Tierheime unterstützen, indem es Vermittlungsgesuche aushängt und Informationsmaterial anbietet. Die Puppy Yoga GbR lehnte dies ab und teilte mit, dass „die Zucht der ‚eingesetzten‘ Hunde nicht zur Überfüllung der Tierheime beitragen“ würde.

„Puppy Yoga ist weder eine meditative Praxis noch Tierschutz. Das Unternehmen gibt an, Teile der Einnahmen an einen Tierschutzverein zu spenden und so einen positiven Beitrag zu leisten. Gleichzeitig arbeitet es eng mit Züchtern zusammen, die weiterhin Nachwuchs produzieren und damit das Problem der heimatlosen Tiere verschlimmern“, so Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Es ist absolut unverantwortlich, Hundekinder in solche Kurse ‚hineinzuwerfen‘ – ihre Bedürfnisse werden dabei stets vernachlässigt. Wir rufen die Studios dazu auf, keine Tiere mehr für Yogapraktiken zu missbrauchen.“

Stuttgarter Veterinäramt verbietet Puppy Yoga

Auch in Stuttgart bot das Unternehmen bereits Puppy Yoga-Kurse an. Das Stuttgarter Veterinäramt verbot diese Kurse vorerst, da es sich dabei gemäß § 11 des Tierschutzgesetzes um das „gewerbsmäßige Zurschaustellen von Welpen“ handelt, für welches offenbar keine Erlaubnis bei der Puppy Yoga GbR vorliegt. Dies geht auch aus einem Social Media-Post des Studios hervor. Die Veterinärbehörde wolle die Geschäftsidee mit Hinblick auf das Tierwohl kontrollieren.

Risiken für Welpen im Yogastudio: Überforderung und Verletzungsgefahr

Während die jungen Vierbeiner im Sportraum herumtollen, kann es zu Verletzungen kommen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich die Welpen aufgrund der vielen Menschen und der aufregenden, fremden Umgebung überfordert und schutzlos ausgeliefert fühlen. Die Folge können sozial gestörte Hunde sein, die lernen, dass sie in solchen Situationen hilflos sind und sich nicht auf uns Menschen verlassen können.

Darüber hinaus steht Yoga für einen achtsamen Umgang mit sich und der Umwelt. Durch verschiedene „Asana“ sollen die Praktizierenden Körper und Geist in Einklang bringen und die eigene Wahrnehmung beispielsweise durch Meditationen nach innen lenken. Welpen in solche Kurse einzubeziehen, widerspricht PETAs Ansicht nach diesem achtsamen Ansatz.

PETAs Motto lautet in Teilen:

Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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