Tierqual-Auftritt bei „Dschungelcamp“-Party in Berlin: Reality-Show-Darstellerin Micaela Schäfer missbraucht Kapuzineraffen als Accessoire für den Roten Teppich – PETA erstattet Anzeige

PETA Logo

Geschmackloser Auftritt: Ehemalige„Dschungelcamp“-Teilnehmerin und Erotikmodel Micaela Schäfer nahm am Freitag in Berlin an einer „Dschungel-Party“ anlässlich des Starts der neuen Staffel der RTL-Serie teil. Als Teil ihres Outfits hatte sie ein lebendes Kapuzineräffchen dabei. PETA kritisiert den Auftritt des Reality-Sternchens scharf. Die Tierrechtsorganisation wandte sich in einem Schreiben an Frau Schäfer. Darin appelliert PETA an sie, künftig keine Wildtiere für Promotionszwecke von Filmtieragenturen zu „mieten“. Die Organisation hat außerdem Anzeige bei der zuständigen Veterinäraufsicht Berlin-Mitte gegen die Tierhalterin erstattet. In dem Schreiben bat PETA, die Haltungsumstände des Affen zu überprüfen und gegebenenfalls einen Entzug der Genehmigung der Tiertrainerin zur Zurschaustellung von Tieren gemäß Paragraf 11 des Tierschutzgesetzes zu prüfen.

„Affen haben auf einem roten Teppich nichts zu suchen – derartige Auftritte sind eine grauenvolle Tortur für die sensiblen Wildtiere“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsindustrie. „Außerdem sendet es die falsche Botschaft, dass Lebewesen zur menschlichen Belustigung benutzt werden dürfen. Wir hoffen sehr, dass wir Frau Schäfer zum Umdenken bewegen können – Tiere sind fühlende Mitgeschöpfe, keine Accessoires!“

Tiere sind keine lebenden Requisiten

Wildtiere werden meist unter Zwang „dressiert“, um sie in TV-Produktionen oder bei Events und Fotoshootings zur Schau zu stellen. Oft werden Primaten in der Branche bewusst per Hand aufgezogen, um sie auf den Menschen fehlzuprägen – unter dem fehlenden Sozialkontakt zu Artgenossen leiden sie ihr Leben lang. Tiere, die zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet werden, sind zu einem „Leben“ in permanenter Gefangenschaft gezwungen – hinzukommen großer Stress durch Transporte, ständig wechselnde Situationen, grelle Lichter, Lärm und viele Personen am Set. Selbst wenn sie den Kontakt zu Menschen gewohnt sind, können die Tiere in solchen Situationen unberechenbar reagieren.

Primaten leiden in Gefangenschaft

PETA weist darauf hin, dass eine solche Darstellung als vermeintliche „Kuscheltiere“ die Nachfrage nach exotischen Tieren fördern kann. Gerade Primaten gehören zu den am meisten gehandelten Säugetieren auf Verkaufsplattformen für Wildtiere im Internet. In Deutschland sind Handel und Haltung von exotischen Tieren in Privathand weitgehend unreglementiert. Wenn der Preis stimmt, werden auch streng geschützte und äußerst sensible Tierarten selbst an Laien verkauft. Da als Folge der mangelhaften Haltung und Pflege viele Tiere in Gefangenschaft sterben, bleibt die Nachfrage dauerhaft auf hohem Niveau. Eine Studie, die vom Bundesumweltministerium im März 2020 vorgestellt wurde, bestätigt, dass der Handel mit diesen Tieren zum weltweiten Artensterben beiträgt. Kapuzineraffen leben auf dem amerikanischen Kontinent und gehören zu den sogenannten Neuweltaffen. Sie sind in ihrem natürlichen Umfeld zwischen Mittelamerika und dem südöstlichen Teil Brasiliens zu Hause. Ihr Lebensraum sind Wälder – Regenwälder, aber auch trockene Laubwälder und Mangroven- und Gebirgswälder. Sie leben meist in Gruppen von bis zu 30 Tieren.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

Kontakt

Kontakt
Kopieren