Türkische Regierung will heimatlose Hunde töten – PETA übt scharfe Kritik und fordert tierfreundliches Maßnahmenpaket

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Eine neue Gesetzesvorlage der türkischen Regierung sieht vor, heimatlose Hunde einzufangen und sie nach 30 Tagen zu töten, sofern keine Vermittlung der Tiere erfolgt. PETA bezeichnete diesen Plan in einem Schreiben an den türkischen Minister für Land- und Forstwirtschaft İbrahim Yumakli und andere Regierungsstellen als grausam und kontraproduktiv. Die Tierrechtsorganisation appellierte am vergangenen Freitag an die türkische Regierung, von den Plänen Abstand zu nehmen und stattdessen auf bewährte tierfreundliche Methoden zur Regulierung der Hundepopulation zu setzen.

„Das Einfangen und grausame Töten von Hunden ist hinsichtlich ihrer Populationsgröße völlig sinnlos, denn es werden immer neue Tiere geboren“, so Harald Ullmann, 2. Vorsitzender von PETA Deutschland. „Wenn Tiere von der Straße weggefangen werden, verbessern sich dadurch die Überlebenschancen der verbliebenen Tiere. Die geplanten Massentötungen sind also nicht nur unwirksam, sondern sogar kontraproduktiv. Die einzige zukunftsfähige, nachhaltige und tierwürdige Lösung zur nachhaltigen Populationskontrolle sind flächendeckende Kastrationsprogramme sowie flankierende Maßnahmen wie ein Verkaufsverbot von Hunden in Zoohandlungen.“


Population heimatloser Tiere tierfreundlich reduzieren

Mithilfe der Methode „Neuter & Release“ (zu Deutsch: „Kastration & Freilassung“) lassen sich große Populationen heimatloser Tiere regulieren. Die Methode sieht vor, heimatlose Tiere behutsam einzufangen, zu kastrieren, tierärztlich zu versorgen, zu impfen und sie anschließend in ihr vertrautes und sicheres Revier zurückzusetzen. Dort müssen die Tiere dann weiterhin versorgt werden. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt diese Methode in ihren Guidelines for Dog Population Management. [1] Tiere aus Privathaushalten und dem gewerblichen Handel mit Hundewelpen sorgen zusätzlich für permanenten Nachwuchs. Deshalb sind weitere flankierende Maßnahmen unabdingbar. Dazu gehören eine Kastrations- und Registrierungspflicht für tierische Mitbewohner in Privathaltung, ein Verkaufsverbot für Hunde in Zoohandlungen und hohe Strafen für das Aussetzen von Hunden.

Quellen

[1] World Health Organization (1990): Guidelines for Dog Population Management. Online abrufbar unter: https://iris.who.int/handle/10665/61417 (10.06.2024).

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