Während des Vortrags von Benjamin Jacobi, Vorsitzender der Geschäftsführung bei TUI Deutschland GmbH, auf der ITB in Berlin, hat eine PETA-Unterstützerin heute die Bühne gestürmt. Sie hielt ein Schild mit der Aufschrift: „TUI: Keine Tickets für Orca-Leid!“ hoch und machte lautstark auf die Tierquälerei aufmerksam, die hinter der Gefangenschaft von Orcas steht. Die Aktion ist Teil einer laufenden PETA-Kampagne, die TUI auffordert, den Verkauf von Tickets für Meereszoos zu beenden. In diesen Einrichtungen werden Orcas und andere Delfine eingesperrt und zur Unterhaltung des Publikums ausgebeutet. Dabei leiden die Meeressäuger sowohl psychisch als auch körperlich stark. PETA fordert das Unternehmen auf, sich anderen Reiseanbietern anzuschließen und nicht länger vom Elend der Meeressäuger zu profitieren.
„In Meereszoos schwimmen Orcas und andere Delfine in kargen Betonbecken, anstatt weite Ozeane zu durchqueren. Sie sind den Pumpengeräuschen sowie dem Lärm von Musik und Publikum ausgesetzt und werden für Shows trainiert, welche die Kassen der Zoos klingeln lassen“, erklärt Ayshea Kelly, Aktionskoordinatorin bei PETA. „TUI muss erkennen, dass Mitgefühl mehr zählt als Profit. Es ist höchste Zeit, sich verantwortungsbewusst zu zeigen und die Zusammenarbeit mit diesen Einrichtungen zu beenden.“
Orcas leiden in Gefangenschaft enorm
Im offenen Ozean – wo sie hingehören – schwimmen Orcas bis zu 160 Kilometer am Tag, leben in engen Familienverbänden, spielen, lernen und geben ihr Wissen weiter. Jede Familie hat einen eigenen Dialekt. In Gefangenschaft hingegen sind sie in engen Betonbecken eingesperrt und werden oft in unnatürlichen Gruppen gehalten. Das führt häufig zu Angriffen, Verletzungen und sogar zum Tod der Tiere: Mehr als vierzig Orcas sind bei SeaWorld bereits gestorben, oft im Kindes- und Jugendalter. Im Loro Parque auf Teneriffa starben allein zwischen 2021 und 2022 drei Orcas, darunter die zweijährige Ula.
PETA informiert TUI seit Jahren über das Leid von Orcas und anderen Delfinen, die in Meereszoos in Betonbecken eingesperrt sind und oft bereits in jungen Jahren sterben, und ruft das Unternehmen in Gesprächen, bei Aktionen und mit Petitionen auf, Delfinarien weltweit aus seinem Reiseangebot zu streichen. Zahlreiche Reiseunternehmen sind diesen Schritt schon gegangen, darunter namhafte Unternehmen wie Airbnb und Club Med. Die meisten führenden Reiseunternehmen, darunter auch der Konkurrent Jet2holidays, haben ihre Werbung für Delfin-Gefängnisse eingestellt. TUI verkauft immer noch Tickets in das berüchtigte SeaWorld in Orlando, Florida, und andere Meereszoos wie den Loro Parque auf Teneriffa, Spanien.
Auch Sarah Connor setzt sich für die Freiheit von Orcas ein und forderte auf der Aktionärsversammlung von TUI im Februar TUI auf, die Geschäftsbeziehungen zu den Meereszoos zu beenden.
Das Foto kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.