Hinweise gesucht: Laut einem Medienbericht wurden in der Ulmer Weststadt verdächtige Köder ausgelegt. Eine Spaziergängerin entdeckte am Dienstagmorgen, den 18. Februar, gegen 8:00 Uhr mehrere Wurststücke in der Elisabethenstraße auf Höhe der Kirche. Die Würste wurden mit einer blauen Substanz präpariert und entlang eines Grünstreifens verteilt. Die hinzugezogene Polizei konnte mehrere Präparate sicherstellen und hat Ermittlungen eingeleitet. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 0731/188-3812 zu melden.
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt auch PETA eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Menschen, die in den letzten Tagen etwas Verdächtiges beobachtet oder anderweitige Hinweise haben, werden gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.
„Wir hoffen, dass der oder die Verantwortlichen so schnell wie möglich gefunden werden, bevor Tiere oder Menschen in Lebensgefahr geraten“, so Björn Thun, Fachreferent bei PETA. „Es ist oft schwierig, Tierquäler zu überführen, weil sie agieren, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Deshalb kann in solchen Fällen jeder noch so unwichtig erscheinende Hinweis entscheidend sein. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Aufklärung vorantreiben sowie Tierhalterinnen und Tierhalter für das Thema sensibilisieren und warnen.“
Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen
Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, blassen oder porzellanfarbenen Veränderungen an den Schleimhäuten, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. Hunde sollten beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Tatverantwortlichen zu helfen.
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
Außerdem hat PETA gemeinsam mit dem Tiernahrungshersteller Josera einen umfangreichen Giftköder-Ratgeber erstellt, der hier kostenlos als E-Book heruntergeladen werden kann.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.