Unfall mit Tiertransporter im Kreis Steinburg: Viele Hühner getötet – PETA erstattet Strafanzeige gegen Verantwortliche und fordert Ende der kommerziellen Beförderung lebender Tiere

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Tod durch Tiertransport: Mehreren Medienberichten zufolge wurden am Dienstagmorgen bei einem Hühnertransport auf der A23 zwischen Hanerau-Hademarschen und der Abfahrt Schenefeld im Kreis Steinburg eine große Anzahl Hühner getötet. Ein mit circa 5000 Tieren beladener LKW kam nach rechts von der Fahrbahn ab, fuhr in den Grünstreifen und kippte um. Viele der Hühner sind gestorben, die genaue Zahl ist nicht bekannt. Auch wie es zu dem Unfall kam, ist bislang unklar. Menschen wurden nicht verletzt. PETA hat am 3. September Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Itzehoe gegen die Verantwortlichen erstattet, unter anderem wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutztransportverordnung. Für Tiere sind die Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden: Sie leiden unter Hunger und Durst, sind erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auch das Verletzungsrisiko in den vollbelegten Transportern ist enorm. Immer wieder ereignen sich so Unfälle, die für die Tiere extremes Leid bedeuten. Die Tierrechtsorganisation fordert ein ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten.

„Schonende Tiertransporte in der Fleisch-, Eier- und Milchindustrie gibt es nicht. Bei Unfällen sterben Hühner, Puten, Schweine, Rinder, oder andere Tiere qualvoll und langsam. Körperteile werden eingequetscht oder brechen. Die Tiere geraten in Panik, erleiden Kreislaufzusammenbrüche oder Herzinfarkte“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie. „Wer Fleisch und andere Produkte tierischen Ursprungs isst, trägt Mitschuld – nur eine vegane Ernährung hilft den Tieren nachhaltig.“

PETA dankt den beteiligten Einsatzkräften sowie allen weiteren Menschen, die sich bei dem Unfall für die Rettung der Tiere eingesetzt haben.

Hühner dürfen laut der Tierschutztransportverordnung bis zu 12 Stunden am Stück befördert werden. Bereits der Verladevorgang bedeutet enormes Leid für die Tiere, bei dem sie kopfüber in Transportkisten gezwängt werden. Auch ohne die qualvollen Transporte leiden Tiere, die für Ernährungszwecke gehalten und gezüchtet werden. Hühner zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten; die meisten der intelligenten und äußerst sensiblen Lebewesen müssen ihr in der Regel kurzes Leben in dunklen, überfüllten Ställen verbringen, ohne je frische Luft zu spüren.

2023 wurden über 700 Millionen befiederte Tiere und damit Hühner, Gänse, Enten und Puten in deutschen Schlachthäusern qualvoll durch ein Elektrobad oder dem Gas CO2 durch Sauerstoffentzug betäubt und durch den Schnitt durch die Kehle getötet.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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