Vellmar: Neun wenige Tage alte Welpen im Ahnepark ausgesetzt – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

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Hinweise gesucht: Einem Medienbericht zufolge hat eine unbekannte Person neun Hundebabys im Ahnepark in Vellmar ausgesetzt. Ein Jogger bemerkte gegen 1:45 Uhr ein Wimmern im Bereich der Bänke und fand die Vierbeiner verstreut auf einer Rasenfläche. Ein Hundehalter war weit und breit nicht zu sehen, sodass der Zeuge die Tiere in sein T-Shirt einwickelte und zum Polizeirevier Nord brachte. Die Beamten fuhren die Welpen in eine Tierklinik, wo sie versorgt wurden. Den Angaben zufolge waren die Vierbeiner offenbar erst wenige Tage alt und hatten die Augen noch verschlossen. Die Polizei leitete eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ein. Unter 0561/9100 nimmt das Polizeipräsidium Nordhessen Hinweise entgegen.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Hätten der Zeuge und die Polizei nicht so schnell gehandelt, wären die Hundekinder qualvoll gestorben“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Der oder die Halterin hätte genug Verantwortungsbewusstsein zeigen und die Neugeborenen direkt im Tierheim abgeben müssen. Sie einfach zurückzulassen ist tierschutzwidrig und muss bestraft werden. Zudem ist die Mutterhündin in Gefahr eines Milchstaus – ihr muss dringend geholfen werden.“

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass das Aussetzen von Tieren laut Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes verboten ist und ebenso den Straftatbestand der Tierquälerei nach Paragraf 17 des Gesetzes erfüllen kann. Dies kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Das Tierschutzgesetz greift auch, wenn Halter und Halterinnen die Tiere nicht artgerecht unterbringen und versorgen oder notwendige Hilfeleistungen unterlassen.

Adoptieren statt kaufen

Hunde beim Züchter zu kaufen, verschärft die Notsituation von heimatlosen Tieren. In deutschen Haushalten leben bereits über 10,6 Millionen Hunde [1]. Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchter jedoch weiterhin reichlich Nachwuchs – dabei werden jährlich allein in Deutschland insgesamt etwa 350.000 Tiere im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Tierfreunde, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der an der Tat beteiligten Personen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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