Veterinäramt Stadt Ulm unter den tierfreundlichsten Veterinärbehörden Deutschlands – PETA kürt Tops und Flops 2024 / Wildtierbörse „Fisch & Reptil“ eingestellt – Veterinäramt erteilt hohe Auflagen

Top oder Flop? Auch für das Jahr 2024 hat PETA wieder die besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von der Tierrechtsorganisation über einen Missstand informiert wurden.

Nachdem die vielfach kritisierte Wildtierbörse „Fisch & Reptil“ vom ursprünglichen Veranstaltungsort Sindelfingen zur Messe Ulm umgezogen war, konnten kaum noch exotische Tiere angeboten werden. Denn das zuständige Veterinäramt in Ulm hatte die Kontrollen verschärft und höhere Auflagen im Rahmen bestehender Richtlinien durchgesetzt. Unter anderem deshalb entschlossen sich die Veranstaltenden 2024 dazu, die Messe dauerhaft einzustellen. In der Vergangenheit hatte PETA dort mehrfach massive Tierschutzverstöße aufgedeckt und bei den zuständigen Behörden angezeigt. Die engagierte Anwendung bestehender Richtlinien für die Durchführung von Tierbörsen sichert der Ulmer Behörde einen Platz unter den TOP 5 der besten Veterinärämter 2024.

„Auf der ‚Fisch & Reptil’ wurden unzählige Reptilien, Amphibien und Insekten in winzigen Plastikboxen verscherbelt oder gegen Geld bei Fotoshootings als Requisiten missbraucht. Mit seinen Anordnungen hat das Veterinäramt Ulm nicht nur einige exotische Wildtiere vor diesem Leid bewahrt, sondern letztlich auch dazu beigetragen, dass die gesamte Messe eingestellt wird“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Solch eine Tierquälerei sollte ohnehin bundesweit verboten sein. Von der neuen Bundesregierung erwarten wir das längst überfällige Verbot von Wildtierbörsen.“

Tierrechtsorganisation meldet Hunderte Fälle jährlich

Veterinärämter sind für die Überwachung und den Vollzug des Tierschutzgesetzes in Deutschland zuständig. PETA meldet den Behörden jeden Monat zahlreiche Fälle von Tierquälerei, Hunderte Fälle jährlich. Die Tierrechtsorganisation kontrolliert zudem, ob und wie diese Behörden daraufhin im Sinne des Tierschutzgesetzes tätig werden. Während vielerorts in Zusammenarbeit mit Amtstierärzten sehr gute Erfolge für die Tiere erzielt werden, gibt es noch immer zu viele Veterinärämter, die das Tierschutzgesetz und die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien nicht genügend umsetzen.

Seit 2012 kürt die Tierrechtsorganisation jährlich die aus Tierschutzsicht positiv oder negativ aufgefallenen Veterinärämter. Im Ranking wird stets die gesamte Behörde genannt, auch wenn oftmals einzelne Amtstierärzte positiv oder negativ hervorstachen. Die Pressemeldung mit der vollständigen Liste aller Tops und Flops finden Sie hier.

PETA rät Zeugen von Tierquälerei: Nach Meldung bei Veterinärbehörde beharrlich bleiben

Zeugen von Tierquälerei sollten sich an die zuständige Veterinärbehörde ihrer Stadt oder ihres Landkreises wenden. Es ist ratsam, Beobachtungen detailliert und sachlich zusammenzufassen. Besonders hilfreich ist Bild- und Videomaterial. Empfehlung von PETA: Nach der Meldung beim Veterinäramt unbedingt so lange nachhaken, bis der Missstand beseitigt ist. Eine Übersicht mit ausführlichen Tipps, wie Zeugen gegen Tierquälerei vorgehen können, gibt es unter Tierquälerei.de/Tierquälerei-melden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

Das weibliche Chamäleon wird in einer kleinen Plastikschale zum Verkauf angeboten.
Auf der Messe werden Schlangen, Bartagame und Spinnen für Fotos mit den Besucher:innen ausgebeutet

Dieses und ein weiteres Motiv können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

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