Viele Puten sterben bei Tiertransporterunfall am Ahlhorner Dreieck – PETA erstattet Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg

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Tod durch Tiertransport: Einem Medienbericht zufolge wurden Anfang November bei einem Tiertransport bei Emstek viele der insgesamt 864 Puten getötet. Der Lkw war auf der A29 Richtung Oldenburg am Ahlhorner Dreieck aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen. PETA hat am 21. November Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg erstattet, unter anderem wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutztransportverordnung. Für Tiere sind die Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden: Sie leiden unter Hunger und Durst, sind erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auch das Verletzungsrisiko in den voll belegten Transportern ist enorm. Immer wieder ereignen sich so Unfälle, die für die Tiere extremes Leid bedeuten. Die Tierrechtsorganisation fordert ein ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten.

„Schonende Tiertransporte in der Fleisch-, Eier- und Milchindustrie gibt es nicht. Bei Unfällen sterben Hühner, Puten, Schweine, Rinder oder andere Tiere qualvoll und langsam. Körperteile werden eingequetscht oder brechen. Die Tiere geraten in Panik, erleiden Kreislaufzusammenbrüche oder Herzinfarkte“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie. „Wer Fleisch und andere Produkte tierischen Ursprungs isst, trägt Mitschuld – nur eine vegane Ernährung hilft den Tieren nachhaltig.“

PETA dankt den beteiligten Einsatzkräften sowie allen weiteren Menschen, die sich nach dem Unfall für die Rettung der Tiere eingesetzt haben.

Leidensweg der Puten in der Ernährungsindustrie

Hühner und Puten dürfen laut der Tierschutztransportverordnung bis zu zwölf Stunden am Stück ohne Versorgung befördert werden. Allein dies ist extrem belastend für die Tiere. Durch Ausnahmegenehmigungen sind die Transportzeiten jedoch oft sehr viel länger. Bei den Fahrten leiden die Tiere unter Hunger und Durst und sind dabei erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auch das Verletzungsrisiko in den vollbelegten Transportern ist enorm. Zudem geht bereits die Aufzucht für Tiere in der Ernährungsindustrie mit erheblichem Leid einher. Puten sind genau wie viele Säugetiere sehr sozial und haben hohe kognitive Fähigkeiten – dessen ungeachtet werden die Vögel in der Regel gezwungen, ihr meist kurzes „Leben“ in riesigen überfüllten Ställen ohne Freilauf zu verbringen. Ganz gleich, ob Rind, Schwein oder Huhn, ob konventionelle oder ökologische Haltung: Tiere als leidensfähige Lebewesen werden anhand ihrer Leistung und ihres Nutzens für den Menschen beurteilt. Für Fleisch, Milch und Eier werden sie ausgebeutet und getötet, obwohl sie ihr natürliches Lebensalter nicht annähernd erreicht haben. Kopfüber hängend wird ihnen im Schlachthaus die Kehle durchtrennt. Jedes Jahr werden über 30 Millionen Puten in deutschen Schlachthäusern getötet. Viele von ihnen sind dabei nicht ausreichend betäubt.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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