Aschaffenburg / Stuttgart, 24. Oktober 2016 – Keine Reisen zu Delfinshows: Ab November 2016 bietet vtours keine Reisen mehr zu Partnerhotels des Themenparks SeaWorld an. Nachdem die Tierrechtsorganisation PETA vtours detailliert über das Leid der Orcas informiert hat, entschloss sich das Unternehmen zu diesem Schritt. SeaWorld sperrt die hochintelligenten Meeressäuger in winzige, kahle Becken, verabreicht ihnen Psychopharmaka und trennt Mütter von ihren Jungen. Aus Frustration und Verzweiflung nagen die Tiere an den Betonwänden der Becken und ruinieren sich dabei die Zähne. Oft sterben sie Jahrzehnte, bevor sie ihre natürliche Lebenserwartung erreicht haben.
„Mit dieser Entscheidung hat vtours das Leid der Tiere bei SeaWorld weiter ins Bewusstsein von Reisewilligen gerückt. Wir hoffen, dass andere Reiseunternehmen diesem mitfühlenden Beispiel folgen. Bis der Themenpark seine Orcas in betreute Meeresgehege überführt, sollte er als Reiseziel für Tierfreunde tabu sein“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Meerestiere bei PETA.
„Grundsätzlich halte ich es für wichtig, dass insbesondere Kinder durch direktes Sehen und Erleben begreifen, wie wertvoll und schützenswert die Vielfalt auf unserem Planeten ist. Für Orcas bedeuten die Gefangenschaft und die Präsentation in Shows enorme Qualen, die in keiner Relation zu den positiven Effekten stehen. Daher versuchen wir mit unserer Maßnahme hier gegenzusteuern. Gleichzeitig unterstützen wir Angebote, um Tiere in ihrem natürlichen Umfeld erleben zu können“, kommentiert vtours-Geschäftsführer Achim Schneider
Die Bedürfnisse von Orcas lassen sich nicht in einem Betonbecken erfüllen. Legen die Meeressäuger in Freiheit weite Strecken zurück, wird ihnen in Gefangenschaft alles genommen, was ein selbstbestimmtes Leben ausmacht: in den Wellen spielen, jagen, Unterwasserlandschaften erkunden, tief tauchen, schnell schwimmen und vieles mehr. Im Frühjahr hatte SeaWorld angekündigt, das Zuchtprogramm mit Orcas einzustellen. Im September 2016 hat der kalifornische Gouverneur Jerry Brown die Nachzucht von Orcas und ihre Vorführung in Unterhaltungsshows in Kalifornien gesetzlich untersagt. Das Verbot gilt ab Juni 2017. Diese Entscheidung wird künftigen Orcagenerationen die Gefangenschaft ersparen. Dies ändert jedoch nichts am Leid der 23 Schwertwale, die noch immer von SeaWorld eingesperrt werden. Im Loro Parque auf Teneriffa hält SeaWorld sechs Orcas gefangen. Zudem hat das Unternehmen seine Zirkusshows mit „erzieherischem Wert“ begründet, sodass diese weiterhin stattfinden dürfen. PETA fordert, dass SeaWorld die Meeressäuger unverzüglich an betreute Meeresbuchten überstellt – ein Vorhaben, dem auch Experten wie The Whale Sanctuary Project beipflichten.
Das National Aquarium in Baltimore geht mit gutem Beispiel voran: Seine acht Delfine sollen bis 2020 in eine betreute Meeresbucht umziehen. Der Geschäftsführer des Aquariums, John Racanelli, sagte dazu: „Diese Delfinauffangstation zu errichten, ist der richtige Schritt und die Zeit dafür ist genau jetzt reif.“
Orcas müssen bei SeaWorld unnatürliche Kunststücke aufführen / © PETA Deutschland e.V.
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
Weitere Informationen:
PETA.de/Delfinarien
Seaworldofhurt.com
Kontakt:
Valeria Goller, +49 (0)711 860591-521, [email protected]