Einer Whistleblower-Meldung zufolge wurde in Wismar eine Jungtaube mittels eines Heftgeräts lebendig auf ein Holzpaket getackert. Dem Tier wurde dabei mindestens sechsmal in die Flügel getackert. Laut Hinweisgeber wurde die Taube vom Holz befreit und freigelassen. Aufgrund der Verletzungen und dem immensen Stress, dem das Tier ausgesetzt war, ist davon auszugehen, dass es die Misshandlung nicht überlebt hat. Wenn Vögel aufgrund von Stress oder Verletzungen flugunfähig sind, können sie in der Natur schnell Opfer von anderen Tieren werden. Außerdem können sie sich nicht mehr auf Nahrungssuche begeben. PETA hat wegen der quälerischen und rohen Tiermisshandlung am 31. Juli Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Schwerin erstattet.
„Es ist erschreckend, wie skrupellos der Täter die wehrlose Taube misshandelt und damit ihr Todesurteil unterschrieben hat. Er muss zur Rechenschaft gezogen werden, bevor noch weitere Menschen oder Tiere verletzt werden“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin bei PETA. „Wer Tiere quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“
Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.
Dieses und ein weiteres Motiv stehen hier zum Download zur Verfügung.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.