Zirkusdompteur Alexander Lacey schlägt und verängstigt Großkatzen auf „Krone-Farm“ in Weßling – PETA veröffentlicht Video und erstattet Strafanzeige

Tiger in tristem Gehege

Tierquälerei und Vernachlässigung: Von PETA veröffentlichte Whistleblower-Aufnahmen aus der Krone-Farm im bayerischen Weßling belegen unter anderem, wie ein Tiger von Dompteur Alexander Lacey mit der Peitsche geschlagen wird. Zudem zeigen die Großkatzen bei der Dressur klare Anzeichen für Angst und Stress. Eine deutlich verängstigte Tigerin soll über zwei andere Großkatzen springen – sie verweigert den Trick zunächst, wird dann aber von Lacey durch Druck dazu genötigt. Abseits der Auftritte fristen die Tiere in winzigen Gehegen ein eintöniges Dasein und eine Löwin zeigt stereotypes Verhalten. Darüber hinaus berichten die Augenzeugen von offenbar mangelhafter Huf- bzw. Klauenpflege bei Zebra und Lama. PETAs Einschätzung nach weisen diese Zustände auf erhebliches Leid hin. Daher hat PETA bei der Staatsanwaltschaft München II Strafanzeige wegen Verstößen gegen tierschutzrechtliche Vorschriften gegen Alexander Lacey und Zirkusdirektorin Jana Lacey-Krone erstattet. Weil derartige Misshandlungen in Zirkussen an der Tagesordnung sind, fordert PETA ein Ende der Tierdressuren und appelliert an die Bundesregierung, ein vollumfängliches Wildtierverbot für Zirkusse zu erlassen.

„Die Aufnahmen der Großkatzendressur von Alexander Lacey zeugen davon, dass Einschüchterung, Angst und Schmerz für die Tiere sogar vor Publikum Alltag sind – egal, ob stationär oder auf der Zirkustournee“, so Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Diese Tierquälerei muss von den Behörden mit der vollen Härte des Gesetzes geahndet werden. Wir fordern zudem die Bundesregierung auf, bei der aktuellen Überarbeitung des Tierschutzgesetzes endlich ein umfassendes Wildtierverbot zu beschließen.“

Familiengeschichte ist geprägt von Großkatzenmissbrauch

Alexander Lacey und sein Bruder Martin Lacey jr., der Circus Krone mit seiner Frau Jana Lacey-Krone leitet, stammen aus einer britischen Familie von Wildtier-Dompteuren. Wie bei Wildtierdressuren üblich, arbeiten auch sie mit Einschüchterung, Angst und Gewalt. Alexander Lacey kehrte 2017 von einem Zirkusengagement in den USA nach Deutschland zurück. Noch während des Transports innerhalb der USA wurde die Tigerin Suzy erschossen, da sie bei einer Rast in Atlanta aus dem Zirkusanhänger entkommen war. 2023 kündigte Alexander Lacey zwar an, seine Karriere zu beenden, tritt aber nun weiterhin mit Tigern und Löwen bei der Krone-Farm in Weßling auf.

Auch Krone-Dompteur Martin Lacey jr. war bereits dabei gefilmt worden, wie er zwei Löwinnen und einen Tiger während des „Trainings“ mit Peitsche und Stock schlug. Das Video hatte 2019 eine Anzeige durch Tierschützer zur Folge. Die Staatsanwaltschaft München I stellte bei der Auswertung des Materials fest, dass die Großkatzen „leichtere Schmerzen“ erlitten. Zudem bestätigte sie, dass auch die Angst vor weiteren Schlägen zu Leiden führen kann. Das Verfahren wurde nur eingestellt, weil den Tieren nach Ansicht der Anwaltschaft keine erheblichen Leiden und Schmerzen zugefügt wurden. Von PETA veröffentliche Videoaufnahmen zeigen ihn auch bei der aktuellen Krone-Tournee, wie er mit Einsatz von Stock und Peitsche einen Tiger auf den Hinterbeinen hüpfen lässt.

Tierleid auch im angeblichen „Altersruhesitz“

Schon seit Jahren stellen Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter in der Tierhaltung bei Circus Krone immer wieder gravierende Missstände fest. Das Zirkusunternehmen betreibt neben dem Stammquartier in München und der Tournee die „Krone-Farm“ in Weßling südwestlich von München. Auch in diesem angeblichen „Altersruhesitz“ müssen die Tiere zur Unterhaltung des Zirkuspublikums herhalten. Die Zustände sind offenbar miserabel: Verhaltensstörungen, mangelhafte Hufpflege, unzureichende Versorgung mit Wasser, Gewalt bei Vorführungen und Dressur scheinen dort gang und gäbe zu sein.  

Tiger in tristem Gehege

Das druckfähige Motiv und weitere Fotos stehen hier zum Download zur Verfügung.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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