Zum chinesischen Jahr der Schlange, das für Weisheit und Intelligenz steht, fordert PETA ein Ende der Ausbeutung der Reptilien

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Kein „Frohes Neues“ für Schlangen: Am 29. Januar 2025 beginnt in China ein neues Lunarjahr, das auch Mondjahr genannt wird. An diesem Tag endet das Jahr des Drachen und das Jahr der Schlange beginnt. Die Schlange gehört zu den zwölf Tierkreiszeichen, die ein wichtiger Bestandteil im chinesischen Kalender sind. In der chinesischen Kultur symbolisiert die Schlange Weisheit, Glück und eine ausgeprägte Intuition. Schlangen werden aber weltweit weniger mit diesen Begriffen in Verbindung gebracht, sondern vielmehr zu Unterhaltungszwecken in Terrarien gehalten oder für Kleidungsstücke und Accessoires getötet. Deshalb fordert PETA zum chinesischen Neujahr einen tierschutzgerechten Umgang mit den Reptilien, hierzu gehört ein Haltungsverbot in Privathand sowie ein Ende der Ausbeutung der Tiere für Modezwecke.

„Schlangen werden heutzutage noch in so vielen Bereichen von Menschen auf grauenvolle Weise missbraucht. Sei es in der Haltung in Privathand in meist in kleinen Terrarien oder in der Modebranche, in welcher Schlangen oftmals aufgrund ihrer Haut getötet und zu Bekleidung verarbeitet werden“, so Björn Thun, Fachreferent bei PETA. „Wir müssen unseren Umgang mit den wundervollen Lebewesen endlich überdenken und die Tierquälerei, die ihnen angetan wird, stoppen. Die intelligenten Tiere gehören nicht in ein Terrarium. Ihren Tod in Kauf zu nehmen, um ihre Haut als Accessoire zu tragen, ist grausam und herzlos.“

PETA fordert generelles Haltungsverbot von Wildtieren in Privathaushalten

Die Tierrechtsorganisation kritisiert, dass der Kauf von gefährlichen und anspruchsvollen Tieren unabhängig von dringend erforderlichem Fachwissen noch immer erlaubt ist. In der Folge brechen jedes Jahr Hunderte Tiere aus ihren Terrarien aus oder werden von überforderten Personen einfach ausgesetzt. Tierheime und Tierauffangstationen sind häufig überfüllt mit Wildtieren, die einen besonders hohen Anspruch an ihren Lebensraum haben. Eine tierärztliche Fallstudie, bei der rund 150 verstorbene Reptilien untersucht wurden, kam zu dem Ergebnis, dass 51 Prozent der Tiere an durch Haltungsfehler verursachten Krankheiten litten. [1]

Das Ergebnis einer Studie, welche vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) 2020 vorgestellt wurde, bestätigt zudem, dass der Handel mit „exotischen“ Wildtieren zum weltweiten Artensterben beiträgt und dass besonders aus Gründen des Arten- und Naturschutzes dringend entsprechend gehandelt werden muss. Außerdem übertragen die meisten Reptilien Studien zufolge gesundheitsgefährdende Salmonellenarten. Im Extremfall können diese beim Menschen zu Hirnhautentzündung und zum Tod führen. Besonders Kinder, immungeschwächte oder ältere Menschen sind gefährdet. Laut Robert Koch-Institut rührt jede dritte Salmonellenerkrankung bei Kleinkindern von „exotischen“ Tieren her. [2]

Grausame Zustände auf Pythonfarm

Mehrere Undercover-Ermittlungen von PETA-Organisationen enthüllten grausame Zustände, die in der Industrie rund um die Tiere und deren Haut an der Tagesordnung sind. So konnte international bereits mehrfach immense Tierquälerei in diesem Zusammenhang aufgedeckt werden. Eine Recherche von PETA Asien auf einer Pythonfarm brachte ans Licht, wie Schlangen zu Tausenden in dreckigen und zu kleinen Käfigen gehalten werden. Aufnahmen zeigen, wie sich windende Pythons von Arbeitern am Hals festgehalten werden und ihnen mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen wird, bevor ihnen Metallhaken in den Kopf gerammt werden. Obwohl sich einige Schlangen sichtbar bewegen, pumpen die Arbeiter sie mit Wasser auf, um ihnen anschließend einfacher die Haut vom Körper ziehen zu können.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

Quellen

[1] Schmidt, Volker (2008): Die Bedeutung von haltungs- und ernährungsbedingten Schäden bei Reptilien. Eine retrospektive pathologische Studie, 4. Leipziger Tierärztekongress.
[2] Robert Koch-Institut (2013): Salmonella-Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern durch Kontakt zu exotischen Reptilien. Epidemiologisches Bulletin. 4. März 2013 / Nr. 9.

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