Zum zweiten Mal in diesem Jahr: Asiatische Löwin Indi bringt erneut zwei Babys zur Welt – PETA übt scharfe Kritik am Schweriner Zoo und fordert Ende der verantwortungslosen Zucht

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Geboren in Gefangenschaft: Wie der Zoo Schwerin bekannt gab, brachte die Asiatische Löwin Indi am Dienstag zwei Jungtiere zur Welt. Aus PETAs Sicht ist die Geburt kein Grund zur Freude. Die Löwenkinder sind nun gezwungen, ihr gesamtes Leben unter artwidrigen Bedingungen in Gefangenschaft zu verbringen, da in Zoos nachgezüchtete Löwen nicht ausgewildert werden. Zudem weist PETA darauf hin, dass die Nachkommen Asiatischer Löwen in Zoos inzuchtbedingt meist innerhalb der ersten Wochen sterben, weshalb sich Wissenschaftler  schon vor Jahren für ein Ende des Zuchtprogramms aussprachen. [1] Auch die beiden im Mai geborenen ersten Jungtiere von Löwenmutter Indi starben nach wenigen Stunden. [2] PETA fordert die Zooverantwortlichen auf, die Löwenzucht zu beenden und die Haltung auslaufen zu lassen.

„Der Löwen-Nachwuchs im Schweriner Zoo leistet keinen Beitrag zum Artenschutz – die Babys werden lediglich als neuer Publikumsmagnet missbraucht, um die Kassen weiter klingeln zu lassen“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für die Tiere in der Unterhaltungsindustrie. „Die meisten Asiatischen Löwen in Zoos sind miteinander verwandt, was eine inzuchtbedingt hohe Sterblichkeit oder oftmals Fehlbildungen und Erkrankungen zur Folge hat. Deshalb appellieren wir an die Zooverantwortlichen, die verantwortungslose Zucht zu stoppen.“Hintergrundinformationen
Das europäische Zuchtprogramm basierte auf einer sogenannten „Gründerpopulation“ von nur neun Tieren, die teilweise bereits miteinander verwandt waren. [3]. Für die  Asiatischen Löwen in Zoos hat dies eine hohe Sterblichkeit oder Fehlbildungen und Erkrankungen zur Folge. Forschende kritisieren die Nachzucht mit Asiatischen Löwen in europäischen Zoos daher scharf. Einer Untersuchung zufolge überlebten rund zwei Drittel des Löwennachwuchses im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm EEP die ersten Wochen nicht. Die meisten Tiere mussten wegen inzuchtbedingter Krankheiten eingeschläfert werden oder waren nicht lebensfähig. Grund dafür ist die mangelnde genetische Vielfalt der in Zoos gehaltenen Tiere. Dr. Paul O´Donoghue von der Universität Chester (GB) sagt dazu: „Dies zeigt, dass das Konzept, Zoos wären Werkzeuge für den Artenschutz, komplett falsch ist. Die Untersuchung sprengt diese Annahme.“ [1].

PETAs Motto lautet in Teilen:

Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich dafür ein, dass Großkatzen wie Tiger, Löwen und Leoparden – außer in Auffangstationen – nicht mehr in Gefangenschaft gehalten werden dürfen. Die Zucht der Tiere in zoologischen Einrichtungen leistet keinen Beitrag zum Artenschutz. Im Zoo geborene Löwen können nicht ausgewildert werden, da sie in Gefangenschaft nicht lernen, in der Natur selbstständig zu überleben. Vielmehr weisen Großkatzen in Zoos typische Anzeichen für Verhaltensstörungen auf. Die vielen Millionen Euro an Steuergeldern, die derzeit für die Aufrechterhaltung der Zoobetriebe aufgebracht werden, sollten stattdessen in konkrete Projekte zum Schutz der letzten natürlichen Lebensräume der Tiere fließen.

PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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