PETA: „IKEA darf Leid nicht länger unter den Teppich kehren!“
Erneut enthüllt PETA Asien enormes Tierleid auf neuseeländischen Farmen und Schafschurbetrieben. Das vernichtende Undercover-Filmmaterial aus den Jahren 2023 und 2024 kommt nur wenige Wochen, nachdem PETA Asien den grausamen Betrug hinter selbsternannten Tierwohlbetrieben in dem Inselstaat aufdeckte. Die neuen Aufnahmen aus herkömmlichen neuseeländischen Betrieben zeigen ebenso erbarmungslose Maßnahmen: Neben Scherern, die ängstlichen Tieren ins Gesicht schlagen und sie zu Boden werfen, auch Mitarbeitende, die Lämmern ohne Schmerzmittel qualvoll die Schwänze abbrennen. IKEA wirbt mit Tierwohl, aber verkauft zahlreiche Bodenbeläge und Teppiche aus neuseeländischer Wolle. Die PETA Asien Recherchen zeigen, dass es Wolle nie ohne Leid geben kann – egal ob zertifiziert oder nicht. Die Tierrechtsorganisation fordert deshalb IKEA dazu auf, auf vegane Wolle und andere tierfreundliche Fasern umzusteigen.
„Erneut hat PETA Asien aufgedeckt, dass Schläge, Quälereien und Tritte in der Wollindustrie an der Tagesordnung sind“, so Jason Baker, Senior Vice President von PETA Asien. „Egal ob mit oder ohne Zertifikat, Wolle ist ein Produkt der Gewalt. Wer gegen Tierquälerei ist, kauft keine Wolle.“
Gewaltsamer Umgang und keine Betäubungen
Das verdeckt gedrehte Videomaterial zeigt, wie Mitarbeitende in 23 neuseeländischen Wollbetrieben Schafe verstümmeln, prügeln und sie gewaltsam in Schurvorrichtungen werfen. Ein Ermittler wurde Zeuge davon, wie Babyschafen ohne die Zugabe von Schmerzmitteln Löcher in die Ohren geschnitten und mit einer heißen Zange die Schwänze abgetrennt wurden. Selbst als der Treibstoff der dafür verwendeten Hitzezange zur Neige ging, wurden die Tiere nicht betäubt, was die Qualen verschlimmerte. Auf die Frage eines Ermittlers, ob die Arbeiter bestraft werden, wenn ein Lamm bei dieser Tortur stirbt, antwortete ein Mitarbeiter nur „Lebendes Vieh ist totes Vieh, Bruder“.
In einem Video schlägt ein Schafscherer den Kopf eines Schafes zweimal gegen ein hartes Holzbrett. Mehrere Schafe tragen klaffende Wunden davon, die nur grob und ohne Schmerzmittel genäht werden. Keiner der Mitarbeitenden schritt bei den gewalttätigen Vorfällen ein. Auf verschiedenen Grundstücken wurden zudem die verwesenden Überreste mehrerer Schafe gefunden – unter ihnen auch ein Tier, dessen Leiche aus dem zweiten Stock eines Schafstalls geworfen worden war. PETA Asien hat das neue Beweismaterial den neuseeländischen Behörden übergeben. Die Tierrechtsorganisation fordert sie zum wiederholten Mal auf, die offensichtlichen Gesetzesverstöße zu untersuchen und entsprechende Strafanzeigen zu stellen.
Tierleid in IKEA-Teppichen
IKEA verkauft zahlreiche Teppiche und andere Bodenbeläge aus neuseeländischer Wolle. Auf seiner Website wirbt der Einrichtungskonzern mit Nachhaltigkeit und Tierschutz und preist den Einsatz von „verantwortungsvoll bezogener Wolle“ an. Sichergestellt werden soll das laut der Möbelhauskette durch den Bezug RWS-zertifizierter-Wolle oder ähnlicher Richtlinien, die „voraussetzen, dass die Wolle von Schafen stammt, die gut behandelt werden“. [1] Aber wie PETA Asiens jüngste Recherchen zeigen, können Zertifizierungen Tierwohl niemals sicherstellen.
Neuseeland ist der drittgrößte Wollproduzent. PETA-Organisationen haben inzwischen zahlreiche Enthüllungsberichte über fast 150 Wollbetriebe in sieben Ländern auf vier Kontinenten veröffentlicht. Sie zeigen, dass selbst auf vermeintlich nachhaltigen und verantwortungsvollen Farmen extreme Grausamkeit und Gewalt vorkommen.
Diese und weitere Screenshots aus den verdeckt gedrehten Aufnahmen können hier heruntergeladen und für die redaktionelle Berichterstattung verwendet werden.
Das Videomaterial senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.