Zweiter Fall im Kreis Ludwigsburg innerhalb weniger Wochen: Unbekannte töten Schafe ohne Betäubung und nehmen ihre Körperteile mit – PETA setzt 1000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Mehreren Medienberichten zufolge haben Unbekannte in der Nacht auf Montag, dem 14. Oktober, einen jungen Schafbock von einer Weide in Pleidelsheim entführt und getötet. Die Streuobstwiese befindet sich im Gebiet Feldweingärten. Etwa 300 Meter entfernt hinter einer Gartenhütte entdeckte eine Spaziergängerin am Mittwoch mit ihrem Hund den Kopf und das Fell des Tieres. Offenbar wurde das sieben Monate alte Schaf geschächtet, also ohne vorherige Betäubung mit einem Halsschnitt getötet. Bereits vor drei Wochen verschwand ein acht Monate altes Schaf aus der Herde. Auch in diesem Fall vermutet der Halter, dass das Tier geschächtet wurde, die Überreste wurden in einem Gebüsch entdeckt. Die Polizei ermittelt und nimmt unter (07144) 9000 Hinweise entgegen.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Wir möchten helfen, diese schrecklichen Taten aufzuklären“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin e bei PETA. „Immer wieder werden vertrauensvolle, unbeaufsichtigte Tiere Opfer von Gewalt. Wir fordern strenge juristische Konsequenzen für überführte Täterinnen und Täter, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Gleichzeitig sollten sich Halterinnen und Halter aber Gedanken machen, wie sie ihre Tiere vor solchen Übergriffen schützen können.“

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

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