Tauben in Leonberg vergiftet – PETA bietet 1.000 Euro Belohnung für Hinweise

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Leonberg / Stuttgart, 21. Juni 2017 – Suche nach Tierquäler: Medienberichten zufolge wurden vergangene Woche zahlreiche Tauben in der Leonberger Altstadt vergiftet. Nachdem ungewöhnlich viele tote Tiere entdeckt wurden, schaltete das städtische Ordnungsamt die Polizei ein. Veterinärmedizinische Untersuchungen ergaben, dass die Tauben durch das Gift Chloralose starben. In der Altstadt wurden zudem rote Körner gefunden. Die Stadtverwaltung rät, diese Körner nicht anzufassen und besonders auf Hunde und Kinder zu achten. Auch wenn das Gift für Menschen und Hunde nicht tödlich sei, könne der Kontakt unangenehme Auswirkungen haben. Die Polizei ermittelt. Hinweise und Informationen über weitere Köderfunde nehmen das Ordnungsamt unter der Telefonnummer 07152 9902314 und die Polizei unter 07152 6050 entgegen. Um die Suche nach dem Täter zu unterstützen, setzt die Tierrechtsorganisation PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zu seiner Ermittlung führen. Zeugen können sich unter der Telefonnummer 01520 7373341 oder per E-Mail bei PETA melden – auch anonym.

„Bitte helfen Sie mit, diese Vergiftungsfälle aufzuklären“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Tiere müssen vor derartigen Übergriffen geschützt werden. Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.“
 
Stadttauben sind häufig die Nachfahren von Zuchttauben oder so genannten „Brieftauben“. Ihre artgerechte Nahrung besteht nicht aus Essensresten, sondern sie sind Körnerfresser. Etwa 40 Gramm Futter am Tag benötigt eine ausgewachsene Taube zum Überleben. In unseren Innenstädten finden die Vögel nicht einmal einen Bruchteil der benötigten Menge, also essen sie  hungrig alles, was als Abfall auf den Straßen landet. Viele Stunden sind die Tiere täglich zu Fuß unterwegs, um etwas Nahrung zu finden. Dabei verfangen sie sich mit den Füßen in Schnüren, Fäden oder Plastikteilen und verschnüren sich dort, bis die Zehen abgestorben sind. Auch werden Tauben häufig Opfer von Giftköder-Anschlägen oder verletzen sich an Taubenabschreckungsvorrichtungen wie Spikes, Dornen, Klebepasten, Glasscherben, Stromdrähten, Netzen oder Spanndrähten. Zusätzlich verätzt im Winter das ausgebrachte Streusalz schon bei kleinsten Entzündungen die empfindlichen Füße wie Salzsäure. Meist kämpfen sich die Tiere durch ein viel zu kurzes Leben, das von Angst, Hunger und Schmerzen geprägt ist. Tauben überleben in unseren Städten unter diesen erbärmlichen Lebensbedingungen selten länger als zwei Jahre,  obwohl sie eine natürliche Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren hätten.
 
Die Vögel sind fürsorgliche Eltern und ihren Partnern gegenüber sehr treu – der Verlust des Gefährten oder ihrer Jungen bedeutet für die sensiblen Tiere großes Leid. Diese Treue und Sehnsucht nach ihrem Heimatschlag wird im „Brieftaubensport“ skrupellos ausgenutzt. Bei Wettbewerben müssen die Tiere häufig Strecken von mehreren hundert Kilometern zu ihrem Heimatschlag zurücklegen. Viele der Vögel sterben auf den anstrengenden Flügen an Dehydration, Hunger, Erschöpfung oder Verletzungen. Die Tierrechtsorganisation PETA weist auf die Tierschutzwidrigkeit des Brieftaubensports hin und fordert ein Verbot der Taubenwettflüge in Deutschland.

Weitere Informationen:
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Brieftaubensport
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Giftkoeder
PETA.de/Tauben-Taiwan
PETA50plus.de/Stadttauben-brauchen-unsere-Hilfe

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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