Im Oktober erhielt PETA eine Whistleblower-Meldung zu einem Gartengrundstück in Winterberg. Auf dem Foto ist zu sehen, dass dort offenbar Maulwürfe mittels Propangasflasche getötet werden sollen. Die Tierrechtsorganisation hat am 29. Oktober bei der Staatsanwaltschaft Arnsberg Strafanzeige gegen die Verantwortlichen wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Strafgesetzbuch, Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz erstattet. PETA den Fall auch bei der Unteren Naturschutzbehörde gemeldet, die ein Verfahren gegen die Grundstücksbesitzer eröffnet hat. Zudem teilte die Behörde mit, dass die Polizei die Propangasflasche im Hintergarten bestätigen konnte. Die Organisation fordert strenge Strafen für die Verantwortlichen.
„Es ist erschreckend, zu welchen grausamen Methoden gegriffen wird, weil Maulwürfe beim Graben Hügel im Garten hinterlassen“, so Lisa Redegeld, Fachreferentin bei PETA. „Die Tiere mittels Gas zu töten, bedeutet für sie einen qualvollen Tod und ist zudem tierschutzwidrig. Wir sind erleichtert, dass die Behörde hier so schnell reagiert hat und hoffen, dass diese Tierquälerei streng sanktioniert wird.“
Rechtliche Betrachtung
Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) untersagt es, wildlebenden Tieren geschützter Arten nachzustellen, sie zu verletzen oder zu töten – ein Verstoß gegen das Gesetz kann ein Bußgeldverfahren nach sich ziehen. Weiterhin stuft das BNatSchG es als Ordnungswidrigkeit ein, Fortpflanzungs- oder Ruhestätten besonders geschützter Wildtierarten zu beschädigen oder zu zerstören.
Maulwürfe sind faszinierende Tiere – Hintergrundinformationen
PETA setzt sich für ein friedliches Zusammenleben und mehr Toleranz im Umgang mit Wildtieren ein. Wollen Grundstückseigentümer Wildtiere fernhalten, stehen tierfreundliche Vergrämungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Organisation weist darauf hin, dass Maulwürfe sich entgegen der weitverbreiteten Annahme nicht von Pflanzen oder deren Wurzeln ernähren, sondern von den bei vielen Gärtnern unbeliebten Schnecken, Engerlingen, Raupen, Schnakenlarven und gelegentlich von kleinen Mäusen. Außerhalb der Paarungszeit vertreiben Maulwürfe zudem Wühlmäuse, die ihr Tunnelsystem nutzen, aus dem Gemüsegarten. Die Einzelgänger graben sich pro Stunde bis zu sieben Meter weit durch die Erde und errichten Nahrungsgänge, die wiederum zu ihrer etwas tiefer liegenden Nestkammer führen. In diesen Kammern ruhen sie, lagern ihre Nahrung und ziehen ihre Jungen auf. Mit ihrer Grabtätigkeit lockern sie den Boden auf – die Tunnel wirken dabei wie eine Drainage – und helfen den Wurzeln so bei der Nährstoffaufnahme.
Das Motiv kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.
PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.