Sehnsucht nach Freiheit mit dem Leben bezahlt: PETA kritisiert Wildtierpark Edersee nach Wolfstötung und fordert Ende der Wildtierhaltung

PETA Mitarbeiterin

Am Dienstag entkam eine Wölfin während eines tierärztlichen Einsatzes aus ihrem Gehege im Wildtierpark Edersee. Sie wurde noch im Park erschossen, da Versuche, sie einzufangen, scheiterten. PETA kritisiert die artwidrige Haltung in Gehegen, die zudem meist viel zu klein sind. Die Tierschutzorganisation mahnt, dass Wildtiere jede Gelegenheit nutzen, um aus ihren Gefängnissen zu fliehen. Da sie ausschließlich zu Unterhaltungszwecken eingesperrt werden, fordert die Tierrechtsorganisation ein Ende der Haltung von Wölfen und anderen Tieren in Zoos und Wildparks. Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei der Tierrechtsorganisation PETA, kommentiert:

„Kein Zoo kann Wölfen angemessene Lebensbedingungen bieten. Die Wölfin hat ihren Fluchtversuch nun mit dem Leben bezahlt. Weitere Ausbrüche oder tödliche Unfälle sind nur vermeidbar, wenn die Tiere nicht mehr für die Schaulust von Besuchern eingesperrt werden. Immer wieder kommt es in Zoos zu Unfällen und Ausbrüchen mit teils tödlichen Folgen von Tieren, die auch für uns Menschen gefährlich werden können. 2023 wurde ein Achtjähriger im Filmtierpark Eschede bei einer von der Familie gebuchten sogenannten „Tierbegegnung“ mit direktem Wildtierkontakt von einem Wolf verletzt. 2022 sind drei Luchse aus ihrem Gehege im Wildpark Gangelt ausgebrochen, nachdem aufgrund des Sturms ein Baum auf den Zaun gestürzt war. 2021 brach ein Europäischer Luchs aus seinem Gehege im Tiergarten Nürnberg aus und tötete daraufhin drei Antilopen. 2017 und 2018 entkamen aus den vier Wild- und Tierparks Anholter Schweiz, Perleberg, aus einem Gehege im Nationalpark Bayerischer Wald und aus dem Wildpark Knüll mehrere Wölfe. Im Eifelzoo wurde im Juni 2018 ein Bär erschossen, nachdem er aus seinem Gefängnis entkommen war.

Es ist geradezu absurd, Wölfe in Tierparks zu züchten, während sie in der Natur zunehmend bejagt werden. In Wildparks und Zoos geborene Tiere wie Wölfe, Bären oder Großkatzen können in der Regel nicht ausgewildert werden. Sie haben nie gelernt, in der Natur zu überleben. Einen Beitrag zum Artenschutz oder zur Bildung leisten diese Einrichtungen mit dem Einsperren der Tiere nicht. Beim Betrachten der oftmals verhaltensgestörten Tiere in kleinen Gehegen lernt das Zoopublikum nichts über das Leben und Verhalten von Tieren in freier Natur. Auch Verständnis für den Artenschutz kann es dadurch nicht entwickeln.“

Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.

PETA Mitarbeiterin

Das Foto senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Kontakt

Kontakt
Kopieren