Aktuelles Bildmaterial: Protest bei Fassanstich – PETA-Aktive stürmen Eröffnung des Stuttgarter Frühlingsfests

Stuttgart, 20. April 2024 – Heute haben sechs PETA-Aktive die Eröffnung des Frühlingsfests im „Göckelesmaier“-Festzelts gestürmt, während Bürgermeister Thomas Fuhrmann den traditionellen Fassanstich vollzog. Mit Schildern, auf denen „Fleisch ist Mord“ stand, machten sie auf das Leid der unzähligen Tiere aufmerksam, die zuvor für das Event ausgebeutet und getötet wurden. Weitere Schilder trugen die Aufschriften „Bier statt Tier“ und „Veganer Wasen jetzt!“, um die Forderung nach einem rein pflanzlichen Fest zu betonen.

„Tierische Produkte zu essen, ist eine leidvolle und umweltzerstörende ‚Tradition‘, die abgeschafft werden muss. Das haben wir heute beim Fassanstich deutlich gemacht“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin bei PETA Deutschland. „Uns rennt die Zeit davon – wir müssen das täglich stattfindende Tierleid und die massiven Umweltbelastungen durch Fleisch und andere Produkte tierischer Herkunft jetzt stoppen. Es gibt massenhaft leckere und gesunde vegane Speisen, die nicht nur Tierleben retten, sondern auch die Umwelt schonen.“

Jährlich allein in Deutschland 800 Millionen Lebewesen wegen Fleisch, Milch und Eiern getötet

PETA weist darauf hin, dass viele Menschen hinter Fleisch und anderen Produkten tierischer Herkunft nicht das getötete Lebewesen sehen. Dabei werden jedes Jahr allein in Deutschland rund 800 Millionen Lebewesen getötet. In der Regel vegetieren sie eingepfercht und getrennt von ihren Familien in kargen und kotverdreckten Ställen oder Käfigen dahin. Auch Tiere in der ökologischen Haltung gelten als Ware, werden nicht annähernd artgerecht gehalten und meist in den gleichen Schlachthäusern getötet – weit vor Erreichen ihrer möglichen Lebenserwartung. Dort sind Fehlbetäubungen an der Tagesordnung. Je nach Betäubungsart liegt die Rate der unzureichenden Betäubung laut Bundesregierung bei Schweinen zwischen 3,3 und 12,5 Prozent und bei Rindern zwischen vier und neun Prozent, wenn sie getötet werden. Das sind jährlich weit über fünf Millionen Schweine und mehr als 300.000 Rinder – die Dunkelziffer dürfte nach PETAs Schätzung weit höher liegen. Hinzu kommen unzählige getötete Fische und andere Wasserbewohner.

Tierische Produkte zerstören die Umwelt und befeuern die Klimakatastrophe

Der Konsum tierischer Produkte ist aufgrund der landwirtschaftlichen Tierhaltung eine der Hauptursachen für die größten Umweltprobleme unserer Zeit. Die globale Tierwirtschaft verursacht bis zu 20 Prozent der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase – und damit mehr als der gesamte Verkehrssektor. [1] Auch die Regenwaldrodung im Amazonasgebiet und die Feinstaubbelastung stehen in engem Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Tierhaltung.

Der Wandel hin zu einer veganen Ernährung ist die effektivste Möglichkeit, um die katastrophalen Auswirkungen auf das Klima zu bekämpfen. [2] Auch der Weltklimarat (IPCC) betonte wiederholt die Notwendigkeit, bei der Ernährung verstärkt auf Gemüse und Getreide zu setzen, um die CO₂-Emissionen zu senken. [3, 4] Eine vegetarische Ernährung reicht nicht aus, um das Klima effizient zu schützen, da Milchprodukte wie Butter, Käse oder Sahne zu den klimaschädlichsten Nahrungsmitteln gehören. [5]

PETA-Aktive stürmten heute die Eröffnung des Frühlingsfests. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses und ein weiteres Bild können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Xu, Xiaoming et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods, In: Nature Food volume 2, pages 724–732 (2021),

https://www.nature.com/articles/s43016-021-00358-x (eingesehen am 15.04.2024)

[2] Poore, J., and Nemecek, T.: Reducing Food’s Environmental Impacts Through Producers and Consumers. In: Science, vol. 360, issue 6392, pp 987–992, 1. Juni 2018, https://science.sciencemag.org/content/360/6392/987 (eingesehen am 15.04.2024)

[3] IPCC (2019): IPCC-Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme (SRCCL), https://www.de-ipcc.de/254.php (eingesehen am 15.04.2024)

[4] IPCC (2021): Sechster IPCC-Sachstandsbericht (AR6), https://www.de-ipcc.de/250.php (eingesehen am 15.04.2024)

[5] Wintermantel, Benita (2019): Rindfleisch nur auf Platz 2: Diese Lebensmittel sind die schlimmsten Klimakiller. ÖKO-TEST AG, https://www.oekotest.de/essen-trinken/Rindfleisch-nur-auf-Platz-2-Diese-Lebensmittel-sind-die-schlimmsten-Klimakiller-_600836_1.html (eingesehen am 15.04.2024)

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