Cannabis-Legalisierung – PETA-Expertin: „Tierische Mitbewohner vor Gefahren schützen“

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Bubatz legal, Vorsicht vor Tierqual: Der Konsum von Cannabis ist erwachsenen Menschen in Deutschland seit dem 1. April erlaubt. Allerdings können die psychoaktiven Stoffe der Hanfpflanze für tierische Mitbewohner wie Katzen und Hunde enorm gefährlich werden. Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland e. V., erklärt, worauf Menschen im Umgang mit Cannabis und Tieren unbedingt achten sollten.

Wie schütze ich meinen tierischen Mitbewohner?
„Das in Cannabis enthaltene THC (Tetrahydrocannabinol) ist für Tiere potenziell lebensgefährlich. Deshalb dürfen Tiere THC niemals schlucken oder den Rauch einatmen. Um Passivrauchen zu vermeiden, sollten Menschen niemals in geschlossenen Räumen rauchen, in denen sich Tiere aufhalten. Auch im Freien darf nur außer Reichweite von Tieren konsumiert werden. Nicht zuletzt müssen Cannabisprodukte jeglicher Art immer gut verschlossen und so aufbewahrt werden, dass Vierbeiner sie nicht erreichen können.“

Wie erkenne ich, ob ein Tier THC aufgenommen hat?
„Haben Tiere Cannabisrauch eingeatmet oder Cannabisprodukte gegessen, kann sich das in einer Vielzahl an Symptomen wie Bewegungsstörungen, großen Pupillen, vermehrtem Speicheln, Erbrechen, Krampfanfällen und weiteren neurologischen Symptomatiken äußern. Auch Verhaltensänderungen wie erhöhte Angst und Aggressivität sind möglich.“

Wie verhalte ich mich, wenn ein Tier THC aufgenommen hat?
„Wenn Tiere beispielsweise THC-haltige Substanzen gegessen haben, müssen sie umgehend in tierärztliche Behandlung gebracht werden – es handelt sich um einen potenziellen Notfall. Auch wenn Tierhaltende sich nicht sicher sind, ob ihr Hund oder ihre Katze tatsächlich THC aufgenommen haben, sollten sie im Zweifelsfall eine tierärztliche Praxis aufsuchen. Vor Ort können die Vierbeiner überwacht und mit Medikamenten zum Erbrechen gebracht werden – dies sollte so schnell wie möglich nach der Aufnahme erfolgen. So verlässt der Wirkstoff den Magen und es gelangt möglichst wenig der Substanz ins Blut. Notfalls kann das Tier vor Ort auch stabilisiert werden, sollte der Kreislauf zusammenbrechen. Im Fall der Fälle kann es Menschen unangenehm sein, dem tierärztlichen Fachpersonal die Wahrheit zu sagen. Es ist für den Behandlungsverlauf aber essenziell wichtig, dass dieses ganz genau weiß, was geschehen ist. Bestenfalls können die Tierhaltenden auch mitteilen, wie viel Cannabis das Tier aufgenommen hat.“

Kann ich meinem tierischen Mitbewohner CBD geben?
„CBD (Cannabidiol) ist ein Wirkstoff der Hanfpflanze, der in einigen veterinärmedizinischen Präparaten als Schmerz- und Entspannungsmittel enthalten ist. Er wird unter anderem bei Hunden mit chronischen Beschwerden eingesetzt und ist in der Regel gut verträglich. CBD sollte nichtsdestotrotz niemals eigenverantwortlich verabreicht oder dosiert werden. Die Gabe von CBD muss immer unter Anleitung einer tierärztlichen Fachkraft und nur mithilfe geeigneter Medikamente erfolgen.“

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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