Delfinbaby Domingo im Zoo Duisburg gestorben: PETA fordert Zuchtstopp und Ende der Ausbeutung von Meeressäugern

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Duisburg / Stuttgart, 25. Mai 2023 – Schon wieder ein totes Delfinbaby: Im Zoo Duisburg ist am Samstag das erst acht Monate alte Delfinbaby Domingo gestorben. Der Zoo spricht von einem möglichen Unfall mit den erwachsenen Tieren. Eine pathologische Untersuchung habe ergeben, dass Domingo an einer Schädelfraktur gestorben sei. PETA kritisiert, dass die intelligenten Meerestiere in Duisburg ihr Leben lang in extrem enge, karge Betonbecken eingesperrt und trotz etlicher Todesfälle noch immer kommerziell gezüchtet werden. Die Tierrechtsorganisation appelliert erneut an den Zoo Duisburg, die Zucht umgehend zu stoppen. Stattdessen soll für die Meeressäuger ein betreutes Meeresrefugium gesucht werden, wo sie ein artgerechteres Leben führen könnten. Im April gab das Seaquarium in Miami bekannt, Orca Lolita nach mehr als 50 Jahren Gefangenschaft in ein betreutes Meeresgebiet zu überführen. Eine solche Lösung fordert PETA auch für die letzten beiden Delfinarien in Duisburg und Nürnberg.

„Im Ozean gibt es keine tödlichen Zusammenstöße von Delfinen aufgrund von Platzmangel. Die verbissene Zucht in dem extrem engen Betonbecken muss endlich beendet oder von der Bundesregierung verboten werden“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin Meerestiere bei PETA. „Vier tote Delfinbabys seit 2016 dürfen nicht ohne Konsequenzen bleiben. Auch die Besucher müssen diesem Zoo endlich den Rücken kehren, wenn sie Delfine schützen möchten.“

Zucht und Haltung von Delfinen bedeuten immer großes Leid
Der Zoo Duisburg wurde von Ric O’Barry, dem ehemaligen Trainer der „Flipper“ – Delfine, als größter Delfinfriedhof Europas bezeichnet, da hier bereits mehr als 65 Tiere gestorben sind. [1]  Nach Domingos Tod leben in Duisburg noch immer sieben Delfine auf engstem Raum. [2] Studien zeigen, dass Delfine in Gefangenschaft gestresst sind und sowohl körperlich als auch seelisch leiden. [3] In den Ozeanen leben die Meeressäuger in komplexen Sozialverbänden und können sich ihre Spiel- und Paarungspartner aussuchen. Sie schwimmen teils mehr als 100 Kilometer am Tag und tauchen bis zu300 Meter tief. In vielen europäischen Ländern, wie Österreich, Schweiz oder Großbritannien gibt es keine Delfingefängnisse mehr.

Tierfreundliche Alternativen
Eine tierfreundliche Alternative zur Gefangenhaltung von Meeressäugern ist der von Roger Holzberg und Walt Conti entwickelte Roboter-Delfin. Der elektronisch gesteuerte Roboter wäre ein Besuchermagnet und würde zudem die altmodischen und tierquälerischen Shows und die Gefangenhaltung von sozialen, intelligenten Meeressäugern beenden. Auch ein virtuelles Delfinarium würde Delfinen die Gefangenschaft ersparen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] WAZ (30.03.2012): Delfinschützer O‘Barry nennt Zoo Duisburg „größten Delfin-Friedhof der Welt“, online abrufbar unter: https://www.waz.de/staedte/duisburg/delfinschuetzer-o-barry-nennt-zoo-duisburg-groessten-delfin-friedhof-der-welt-id6511938.html.(07.09.2022)
[2] Delfinarium Zoo Duisburg: Unsere Tiere, online abrufbar unter: https://delfinarium-zoo-duisburg.de/unsere-tiere. (25.05.2023)[3] Marino L. (2018): The Marine Mammal Captivity Issue: Time for a Paradigm Shift. In: Linzey A., Linzey C. (eds) The Palgrave Handbook of Practical Animal Ethics. The Palgrave Macmillan Animal Ethics Series. Palgrave Macmillan, London, online abrufbar unter: https://doi.org/10.1057/978-1-137-36671-9_13. (07.09.2022).

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Delfinarium-Duisburg-Nürnberg
PETA.de/Neuigkeiten/Roboter-Delfin
PETA.de/aktiv/Delfinarien-Verbot

Pressekontakt: 
Jonas Meyerhof, +49 711 860591-523, [email protected]

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