Dritter Fall in Baden-Württemberg in einem Monat: Unbekannte ziehen Katze Schwanzfell ab, Tier stirbt – PETA bietet 1000 Euro Belohnung für Hinweise und erstattet Strafanzeige

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Tierquäler gesucht: PETA erreichte am vergangenen Donnerstag eine Whistleblowermeldung zu einer Katze in Elztal, der offenbar das Schwanzfell vom Schwanzansatz an abgezogen wurde. Das Tier wurde laut Zeugenaussage am 28. Dezember auf der Katzentaler Straße zwischen Elztal-Dallau und Billigheim-Sulzbach tot aufgefunden. Die Katze war gechippt, aber nicht registriert. Dies ist bereits der dritte Fall in Baden-Württemberg in nur einem Monat. Mitte Dezember musste Katze Bonnie aus Walldorf der Schwanz amputiert werden, nachdem Unbekannte ihr offenbar das Schwanzfell abgezogen hatten. Eine Woche zuvor wurde Kater Neo in Öhringen auf ähnliche Weise verstümmelt. Für alle drei Katzen schließen Ärzte aus, dass es sich bei den Verletzungen um Folgen eines Unfalls handelt. PETA hat in allen drei Fällen nun bei den Staatsanwaltschaften Mosbach, Heilbronn und Heidelberg jeweils Strafanzeige gegen unbekannt erstattet.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA zudem eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Wir haben es in diesem Fall offenbar mit besonders grausamen Tätern zu tun, die Freude am Leid fühlender Lebewesen haben“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin bei PETA. „Zwei Katzen haben diese Misshandlung überlebt – für die dritte bedeutete die Tat jedoch einen qualvollen Tod. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Suche nach den Unbekannten unterstützen und Menschen für Übergriffe auf Tiere sensibilisieren. Wer ein Tier quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor weiteren Gewalttaten an anderen Tieren oder Menschen zurück.“

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten gegen Menschen klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

Der Katze in Elztal wurde vom Schwanzansatz an das Schwanzfell abgezogen. / © PETA Deutschland e.V.

Dieses und ein weiteres Bild können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. Online abrufbar unter: https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf. (07.​01.​2024).​

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