Ein halbes Jahrhundert Tierquälerei: PETA bietet Nürnberger Zoodirektor 50.000 Euro für den Kauf eines Roboterdelfins – wenn er die Delfinhaltung beendet

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Nürnberg / Stuttgart, 2. September 2021 – 50 Jahre Delfingefängnis sind ein halbes Jahrhundert zu viel: Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland fordert zum 50-jährigen Bestehen des Delfinariums im Nürnberger Zoo, die Delfinhaltung zu beenden. Im Gegenzug dafür hat die Tierrechtsorganisation Zoodirektor Dr. Encke und Oberbürgermeister König in einem Schreiben 50.000 Euro Zuschuss für den Kauf eines Roboterdelfins angeboten. Die in engen Betonbecken gehaltenen Tümmler sollen in betreute Meeresbuchten überführt werden, hielt PETA als Bedingung für die Auszahlung fest.

„50 Jahre Delfingefängnis sind ein Armutszeugnis für die Stadt. Alle unabhängigen Wissenschaftlerinnen und auch viele Besucher wissen, dass Delfine in den Ozean gehören. Nur dort können sie ihren komplexen natürlichen Bedürfnissen nachgehen: Frei über ihre Zeit bestimmen, sich ihre soziale Gruppe selbst aussuchen, gemeinsam jagen, das Meer und seine Bewohner erkunden“, so Meeresbiologin Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „In Gefangenschaft gibt es nur enge, kahle Betonbecken und unnatürliche Shows. Diese hochintelligenten und sozialen Tiere aus kommerziellen Gründen ihrer Freiheit und ihres selbstbestimmten Lebens zu berauben, ist ein moralisches Verbrechen. Für ihre Semi-Freiheit bieten wir Herrn Dr. Encke und Herrn Oberbürgermeister König daher einen Zuschuss von 50.000 Euro für einen innovativen Roboterdelfin – dem macht es nämlich nichts aus, weitere 50 Jahre in den Zoobecken zu planschen, und die Besucher könnten sogar mit ihm im Becken schwimmen.“

Hintergrundinformationen

Seit Bestehen des Delfinariums sind im Nürnberger Zoo bereits mehr als 35 Delfine gestorben. „Abschiebungen“ unerwünschter Tiere sowie Tausche und „Leihgaben“ zwischen verschiedenen Zoos zu Zuchtzwecken waren in der Vergangenheit ebenfalls übliche Praxis. Mehrmals täglich sollen die Meeressäuger zirkusähnliche Shows aufführen, um zahlende Besucher zu unterhalten. Damit sie ihre Gefangenschaft überhaupt ertragen, erhalten Delfine auch Psychopharmaka wie Valium. Überdies kam es beim Bau der Delfinlagune zu Baupannen: Das Becken war undicht, sodass Salzwasser auslief und in ein benachbartes Waldgebiet abgepumpt wurde, wo es Bäume schädigte.

In diesem Jahr sind bereits zwei Orcas in Gefangenschaft gestorben – erst in diesem Monat das Jungtier Ula im Loro-Parque-Zoo auf Teneriffa. Orca Skyla starb im Frühjahr im Alter von 17 Jahren ebenfalls im Loro Parque.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:

PETA.de/Neuigkeiten/50-Jahre-Delfinarium-Nuernberg

PETA.de/Neuigkeiten/Roboter-Delfin

PETA.de/Themen/Delfinarien-Verbot

PETA.de/Prominente/Kaya-Yanar-Delfinarien-Radiospot

PETA.de/Kategorie/Tiere-in-der-Unterhaltungsindustrie/Delfinarien

Pressekontakt:
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected]

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