Erfolg nach PETA-Anzeige: Geldstrafe für Rinderhalter aus Brandenburg an der Havel – Kühe erfroren auf überfluteter Weide

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Tierquäler verurteilt: Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Potsdam hat das Amtsgericht in Brandenburg an der Havel einen Strafbefehl gegen einen Rinderhalter erlassen. Er wurde somit rechtskräftig zu einer Geldstrafe verurteilt. Grund hierfür ist, dass er gegen das Tierschutzgesetz verstoßen hat. PETA hat im Januar 2024 gegen den Mann Strafanzeige wegen Tiertötung und Tierquälerei durch Unterlassung erstattet und ein Tierhalteverbot gefordert. In einem Überflutungsgebiet bei Brandenburg an der Havel waren sieben Rinder im Eis gefunden worden, vier davon tot. Eine zunächst gerettete Kuh starb wenige Tage später. Ihre Obduktion ergab, dass sie trotz Notversorgung verhungert und hochschwanger war. Der Halter der Rinder wäre dazu verpflichtet gewesen, diese in eine Stallung zu bringen. Hätte er dies gemacht, wären Schmerzen, Leiden und der Tod der Rinder vermieden worden.  

„Es macht uns weiterhin traurig, dass die Kühe vermutlich stundenlang um ihr Leben kämpfen mussten, Angst und Schmerzen hatten und einen langsamen und qualvollen Tod sterben mussten“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Agrarindustrie bei PETA. „Der verantwortliche Landwirt steht exemplarisch für eine Industrie, die allein auf Profitmaximierung ausgelegt ist und in der ein Tierleben nichts zählt. Es ist ein wichtiges Zeichen, dass er nun für seine Versäumnisse zur Verantwortung gezogen wurde. Wir appellieren an die Bevölkerung, vernachlässigte Tiere auf Weiden umgehend zu melden, um Tierleid zu verhindern. Auch als Verbraucher lässt sich etwas tun. Denn würden alle Menschen vegan leben, wäre das nicht passiert.“

Vernachlässigte Tiere erkennen

Kühe, Schafe und Pferde werden teilweise ganzjährig auf Weiden gehalten. Oftmals kommt es vor, dass sie nicht ausreichend mit Wasser und Nahrung versorgt werden, verletzt sind oder der Witterung ohne schützenden Unterstand ausgesetzt sind. Schreien die Tiere über einen längeren Zeitraum, kann es sein, dass sie durstig, hungrig oder verletzt sind. Weitere Anzeichen für eine Vernachlässigung sind humpelnde oder abgemagerte Tiere, extrem lange Pferdehufe sowie ein sehr stark verkoteter Untergrund. Menschen, die Tiere in Not entdecken, sollten die Missstände mit Fotos oder Videos dokumentieren und die Verantwortlichen auf ihre Beobachtung hinweisen beziehungsweise gegebenenfalls das Veterinäramt oder die Polizei einschalten.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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