Erneut Pferd auf der Galopprennbahn in Iffezheim getötet – PETA erstattet Anzeige beim zuständigen Veterinäramt

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Tod für den Pferde-„Sport“: Am Sonntag, dem 15. Oktober, fand auf der Galopprennbahn in Iffezheim erneut ein tödliches Pferderennen statt. Videoaufnahmen zeigen, dass beim 7. Rennen ab Stunde 3:45:55 das fünfjährige Pferd Fellow mit einem Bein strauchelt und sich augenscheinlich ein Bein bricht. Nach den PETA vorliegenden Erkenntnissen wurde Fellow daraufhin getötet. Die Tierrechtsorganisation hat gestern beim Amt für Veterinärwesen des Landkreises Rastatt Anzeige erstattet und die Behörde aufgefordert, Fellows Schicksal zu untersuchen. Bei den tierschutzwidrigen Veranstaltungen werden Pferde regelmäßig mit der Peitsche und anderen sogenannten Hilfsmitteln zu unnatürlichen Höchstleistungen gezwungen, was oftmals zu tragischen Stürzen und zum Tod der Tiere führt. Die Organisation appelliert an alle Menschen, Pferderennen weder durch den Kauf einer Eintrittskarte noch mit einer Wette zu unterstützen.

„In Iffezheim sind bereits zahlreiche Pferde auf der Rennbahn zu Tode geritten worden. Für sie sind diese Wettkämpfe qualvoll und lebensgefährlich. Wir erwarten vom Veterinäramt konkrete Maßnahmen, damit nicht noch mehr Pferde auf der Rennbahn getötet werden“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Das Leid der Tiere wird für Prestige und Profit bewusst in Kauf genommen, es handelt sich keineswegs um Unfälle. Es ist höchste Zeit, die skrupellose Rennbranche in die Schranken zu weisen und die Quälerei auf deutschen Rennbahnen zu verbieten.“

Branche nimmt tödliche Brüche, Lungenblutungen und Magengeschwüre billigend in Kauf

In einem Erhebungszeitraum zwischen 2015 und 2019 starben auf deutschen Rennbahnen mindestens 50 Pferde, darunter vier Tiere auf der Rennbahn Iffezheim bei Baden-Baden. Für den „Rennsport“ werden Pferde gezwungen, Risiken einzugehen, die sie freiwillig niemals auf sich nehmen würden. Die Überlastung führt häufig zu Stürzen mit Brüchen oder zu Aortenabrissen, bei denen die Hauptschlagader des Herzens reißt und das Tier innerhalb kurzer Zeit stirbt. Experten zufolge weisen zudem 90 Prozent der bei Rennen eingesetzten Pferde aufgrund des großen psychischen Stresses Magengeschwüre auf. Laut den Rennprotokollen haben viele kurz nach einem Rennen blutige Nüstern. Entgegen der Aussage der Branchenvertreter handelt es sich hierbei jedoch nicht um Nasenbluten, sondern laut Dr. Maximilian Pick, Gutachter und ehemaliger Fachtierarzt für Pferde, üblicherweise um Blutungen aus der Lunge. [1]

Millionengeschäft auf Kosten der Pferde

Häufig werden in der millionenschweren Branche schon zwei- oder dreijährige Pferde an den Start geschickt, obwohl sie sich noch im Wachstum befinden. [2] Da ihr Bewegungsapparat noch nicht vollständig ausgebildet ist, sind Sehnenschäden und Knochenbrüche keine Seltenheit. Die Tiere werden nicht nur bei den Rennen selbst, sondern auch während der Trainings überlastet. So sind etwa bei Galopprennen rund 80 Prozent der Trainingsausfälle auf Lahmheit zurückzuführen. Peitschenschläge und tierquälerisches Zubehör gehören zum Alltag sogenannter Rennpferde. PETAs Ansicht nach zeigt das einmal mehr, dass das Wohl der Tiere in der Regel keine Rolle spielt.

PETAs Motto lautet in Teilen:

Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Dr. Pick, M. (2005): Spezielle Erkrankungen von Galopprennpferden aus Sicht des Tierschutzes. In: Der praktische Tierarzt.
[2] Iding, C. (2018): Vom Hochleistungsrennpferd zum Pflegefall. Die kurze Karriere der Rennpferde und dessen Folgen. In: Bocholter Borkener Volksblatt. Online abrufbar unter: https://www.bbv-net.de/Lokales/ZiSch/Vom-Hochleistungsrennpferd-zum-Pflegefall-136069.html. (31.05.2023).

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