Frösche können aufatmen: Hamburger Restaurant „Mei Moon“ streicht Froschschenkel von der Speisekarte

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Tierfreundliche Entscheidung: Das Restaurant Mei Moon in Hamburg hat Froschschenkel von der Menükarte gestrichen. „Wir haben Froschschenkel von der Internetspeisekarte genommen, da uns das Tierwohl genauso am Herzen liegt wie Ihnen“, erklärt der Geschäftsführer in seiner Antwort. Zuvor hatten ihn die PR-Expertin und Society-Lady Alexandra von Rehlingen sowie PETA über das Leid der Frösche aufgeklärt.

„Froschschenkel sind keine Spezialität, sondern pure Tierquälerei. Wir freuen uns über die Entscheidung des Mei Moon“, so Dr. Tanja Breining, Biologin und Fachreferentin bei PETA. „Zahlreichen Fröschen bleibt in Zukunft das grausame Abhacken der Beine – oft bei lebendigem Leib – erspart. Kein Tier, egal welcher Art, sollte für unsere Ernährung leiden und sterben müssen.“

Lebendig zerhackt

Da die „Herstellung“ von Froschschenkeln in Deutschland und EU-weit verboten ist, stammt der Großteil der in Europa erhältlichen Froschschenkel von freilebenden Tieren aus Asien und Südosteuropa. Eine kürzlich veröffentlichte Recherche von PETA Asien enthüllt die entsetzliche Tierquälerei hinter der „Produktion“ der Froschbeine in Indonesien. Die Aufnahmen zeigen, wie Frösche in der freien Natur gefangen und in überfüllten Säcken bis zu zwei Tage ausharren müssen – viele ersticken qualvoll. Den Überlebenden schneiden die Mitarbeitenden mit Messern in den Nacken oder zerstückeln sie teils bei lebendigem Leib. Indonesien verkauft jedes Jahr Hunderte Millionen Froschschenkel an die EU und ist damit das weltweit größte Exportland dieses Tierqualprodukts.  

Verkauf von Froschschenkeln ist Beihilfe zur Tierquälerei

Froschschenkel sind so grausam, dass nicht nur ihre „Produktion“ in Deutschland verboten ist. Bereits beim Verkauf von Froschschenkeln handelt es sich um „Beihilfe zur Tierquälerei“, selbst wenn die Frösche im Ausland getötet und in Deutschland verkauft werden. So verhält es sich bei dem Handel mit Stopfleber ebenfalls: Im Dezember 2022 erließ die Staatsanwaltschaft Koblenz ein Bußgeld von 500 Euro für einen Händler wegen Beihilfe zur Tierquälerei. In Berlin erhob die Staatsanwaltschaft aus demselben Grund Anklage gegen einen Metzger. Laut Medienberichten drohen ihm bei einem Urteil eine Geldstrafe oder bis zu zwei Jahre und drei Monate Haft. [1]

Laut dem Bericht „Deadly dish“ [2] importiert die EU als Hauptimporteur jährlich etwa 4000 Tonnen Froschschenkel, was vielen Millionen Tieren entspricht. Da die Froschpopulationen in den Exportländern zunehmend als natürliche Fressfeinde fehlen, können sich Stechmücken und sogenannte landwirtschaftliche Schädlinge uneingeschränkt vermehren. Dies bringt wiederum einen verstärkten Einsatz von Pestiziden mit sich.

Ähnlich wie Wale versuchen Frösche, ihre Partnerinnen durch Gesang zu verführen, wobei die weiblichen Tiere Partner mit tieferen Stimmen bevorzugen. Bei einigen Froscharten schließen sich die männlichen Frösche daher zu einem Chor zusammen. Da die höheren Tonlagen von der attraktiveren, niedrigeren Frequenz umgeben sind, haben alle männlichen Tiere im Teich eine höhere Chance, eine Partnerin zu finden, als wenn sie alleine auf die Suche gehen würden. [3]

PETAs Motto lautet:

Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Berliner Morgenpost, 26.6.2023. Metzger importiert und verkauft Foie gras: Anklage erhoben. Online abrufbar unter: https://www.morgenpost.de/berlin/article238794453/Metzger-importiert-und-verkauft-Foie-gras-Anklage-erhoben.html. (11.1.2024).

[2] Altherr, S.; Auliya, M. and Nithart, C. (2022): Deadly Dish – Role and responsibility of the European Union in the international frogs’ legs trade. A report by Pro Wildlife & Robin des Bois (eds.), Munich (Germany), Paris (France).

[3] Calsbeek, R. et al. (2022): Individual contributions to group chorus dynamics influence access to mating opportunities in wood frogs. Ecology letters. Online abrufbar unter: https://doi.org/10.1111/ele.14002. (11.1.2024).

Lebendig zerhackt für eine vermeintliche Delikatesse – die „Produktion“ von Froschschenkeln ist immer grausam. / © PETA Asia

Dieses und weitere Motive können hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden. 

Weitere Informationen:

PETA.de/AlexandraVonRehlingen

PETA.de/Froschschenkel

PETA.de/Froschschenkel-Indonesien-Petition

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