Hoyerswerda: Feuerwehr rettet Hund aus überhitztem Auto – PETA erstattet Strafanzeige gegen Verantwortlichen und fordert Tierhalteverbot

Tabelle zur Steigung der Temperatur im geschlossenen Auto.

Todesfalle Auto: Einem Medienbericht zufolge wurde ein Hund am Freitag, dem 28. Juni, in einem überhitzten Auto in Hoyerswerda zurückgelassen. Eine Zeugin entdeckte den Vierbeiner, der seit rund 90 Minuten bei etwa 30 Grad Außentemperatur in dem Fahrzeug mit verschlossenen Fenstern eingesperrt war. Die Halterin war nicht aufzufinden, sodass Einsatzkräfte der Feuerwehr das Auto öffneten und das Tier befreiten. Die 49-jährige Halterin erwartet nun eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. PETA hat ebenfalls am 2. Juli bei der Staatsanwaltschaft Görlitz, Zweigstelle Bautzen, Strafanzeige gegen die Verantwortliche erstattet und fordert ein Tierhalteverbot.

„Viele Hundehalterinnen und -halter unterschätzen die Auswirkungen der Frühjahrssonne, wenn sie die Vierbeiner in Autos zurücklassen. Hunde werden in den überhitzten Fahrzeugen schnell unruhig, kratzen an den Fenstern und geraten in Panik. Dies verschlimmert die lebensgefährliche Situation zusätzlich. Für sie kommt dann oft jede Hilfe zu spät“, so Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Wer einen Hund bei warmen Außentemperaturen im Auto zurücklässt, riskiert das Leben des Tieres und muss mit einer Strafanzeige rechnen.“

Brenzlige Situationen vermeiden und im Ernstfall schnell handeln

Bereits wenige Minuten in der Sonne reichen, um ein geparktes Auto auf bis zu 70 Grad Celsius zu erhitzen. Doch auch ein Schattenparkplatz oder ein leicht geöffnetes Fenster schaffen bei diesen Temperaturen keine Abhilfe. Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen haben und sich hauptsächlich über Hecheln abkühlen, erleiden sie im heißen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder einen Herzstillstand. Entdecken Menschen an einem warmen Tag einen Hund im Auto oder auf einem Balkon ausgesperrt, ist schnelles Handeln gefragt. Sollte der Wagen- oder Wohnungsbesitzer nicht auffindbar sein, muss umgehend die Polizei gerufen werden. Befindet sich der Hund bereits in Todesgefahr – Anzeichen dafür sind Taumeln, eine dunkle Zunge, glasige Augen, starkes Hecheln oder Erbrechen – sollten Tierfreunde in Betracht ziehen, die Scheibe am Auto einzuschlagen. Dies kann unter Umständen rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, allerdings sind PETA keine Fälle bekannt, in denen rechtliche Folgen für Tierretter entstanden sind. Sollte das Auto auf einem Supermarktparkplatz stehen und das Tier noch außer Gefahr sein, lässt sich der Fahrzeughalter ausrufen. Kann der Hund aus dem Auto oder von dem Balkon befreit werden, sind sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen erforderlich. Auch wenn sich der Zustand des Tieres durch die Versorgung scheinbar verbessert, muss der Hund wegen möglicher Folgeschäden der inneren Organe umgehend tierärztlich untersucht werden.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Tabelle zur Steigung der Temperatur im geschlossenen Auto.
Bei warmen Außentemperaturen kann ein Auto für Hunde innerhalb kurzer Zeit zur Todesfalle werden. / © PETA Deutschland e.V.

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