Kellerbrand in Wenden: Mehrere Reptilien sterben an Rauchgasvergiftung – PETA erstattet Strafanzeige und fordert Haltungsverbot exotischer Tiere

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Am Freitagabend sind bei einem Brand in einer Kellerwohnung in Wenden mehrere Reptilien getötet worden. Nur einige der insgesamt 18 Geckos überlebten den Vorfall, der laut Feuerwehr durch eine Heizplatte für Terrarien entstanden ist. Die menschlichen Bewohner seien zum Zeitpunkt des Einsatzes nicht vor Ort gewesen. Derzeit überarbeitet die Bundesregierung das Tierschutzgesetz. PETA fordert Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, die Haltung exotischer Tiere in Privathand zu verbieten und erstattet bei der Staatsanwaltschaft Siegen Strafanzeige gegen den Halter der Reptilien.

„Deutschlandweit ist der Handel und die Haltung mit exotischen Tieren weit verbreitet. In diesem Fall muss geklärt werden, inwiefern der Halter eine Mitschuld für den Tod der Tiere trägt. Nur durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnten offensichtlich einige Tiere mit dem Leben davon kommen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner. „Wir erstatten gegen den Halter Strafanzeige. Die Regierung muss Privathaltungen exotischer Tiere endlich verbieten – nur so lassen sich künftig solche Tragödien verhindern.“

PETA fordert generelles Haltungsverbot von Exoten in Privathaushalten

Die Tierrechtsorganisation kritisiert, dass der Kauf von gefährlichen und anspruchsvollen Tieren unabhängig von dringend erforderlichem Fachwissen noch immer erlaubt ist. In der Folge brechen jedes Jahr Hunderte exotische Tiere aus ihren Gehegen und Terrarien aus, werden von überforderten Personen einfach ausgesetzt oder vernachlässigt. Tierheime und Tierauffangstationen sind häufig überfüllt mit exotischen Tieren, die einen besonders großen Anspruch an ihren Lebensraum haben. Eine tierärztliche Fallstudie, bei der rund 150 verstorbene Reptilien untersucht wurden, kam zu dem Ergebnis, dass 51 Prozent der Tiere an durch Haltungsfehler verursachten Krankheiten litten. [1] Das Ergebnis einer Studie, welche vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) 2020 vorgestellt wurde, bestätigt zudem, dass der Handel mit exotischen Wildtieren zum weltweiten Artensterben beiträgt und dass besonders aus Gründen des Arten- und Naturschutzes dringend entsprechend gehandelt werden muss.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Schmidt, Volker (2008): Die Bedeutung von haltungs- und ernährungsbedingten Schäden bei Reptilien. Eine retrospektive pathologische Studie, 4. Leipziger Tierärztekongress.

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