Nachdem es auf der griechischen Insel Santorini seit zwei Wochen immer wieder zu teils schweren Erdbeben kommt, haben die Behörden nun den Notstand ausgerufen. Laut Medienberichten sind bereits zwei Drittel der Inselbevölkerung auf das Festland geflohen, viele der über 11.000 Menschen haben ihre sogenannten Haustiere zurückgelassen. Dabei sind auch sie den seismologischen Gefahren, einstürzenden Gebäuden und mangelnder Versorgung ausgesetzt. PETA fordert alle Tierhaltenden auf Santorini eindringlich dazu auf, ihre tierischen Mitbewohner bei einer möglichen Evakuierung nicht zurückzulassen. Jana Hoger, PETAs Fachreferentin für Tierische Mitbewohner, kommentiert die Lage und gibt Tipps für den Ernstfall.
„Die Erdbeben auf Santorini sind für Menschen und Tiere ein absoluter Katastrophenfall. In dieser Situation müssen Tierhaltende ihre tierischen Mitbewohner unbedingt schützen und dürfen diese niemals zurücklassen. Nicht mitgenommenen Tieren droht nicht nur der Hungertod, sondern auch das Risiko, von einstürzenden Gebäuden getroffen zu werden. Sie alle schweben in Lebensgefahr. Damit möglichst viele Tiere davor bewahrt werden können, empfehlen wir folgende Tipps zur Evakuierung:
- Vorbereitung: Halten Sie eine Notfalltasche für Ihre tierischen Mitbewohner bereit. Darin sollten in jedem Fall Wasser, Tiernahrung, Medikamente, Erste-Hilfe-Zubehör, Decken sowie die wichtigsten Dokumente wie Impfpass, EU-Heimtierausweis und Medikamentenpläne enthalten sein.
- Transportmittel: Sorgen Sie für eine geeignete und sichere Transportmöglichkeit, um Ihre tierischen Mitbewohner auch im Ernstfall sicher mitzuführen. Für kleinere Tiere wie Katzen, Kaninchen oder Hunde von geringer Größe eignen sich Transportboxen oder -taschen. Für große Hunde sollte ein gut sitzendes und möglichst ausbruchsicheres Geschirr mit passender Führleine verwendet werden.
- Ruhe bewahren: Tiere spüren die Anspannung ihrer Bezugspersonen. Um Ihren Vierbeiner zu beruhigen, sollten auch Sie versuchen, ruhig zu bleiben.
- Unterkunft: Im Falle einer Evakuierung muss es schnell gehen. Informieren Sie sich bereits im Voraus über tierfreundliche Einrichtungen oder Notunterkünfte, in denen Sie zusammen mit Ihrer tierischen Begleitung Schutz finden können.
- Identifikation gewährleisten: Trotz aller Vorsicht kann es passieren, dass tierische Mitbewohner während der Rettung in Panik geraten und entwischen. Um ihre Identifikation zu gewährleisten, können Tierhaltende Transportbox, Halsband oder Geschirr mit wichtigen Informationen wie Name und Kontaktdaten beschriften. Zusätzlich empfiehlt sich, die Mikrochip-Kontaktdaten in den entsprechenden Heimtierregistern zu prüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren sowie ein Foto des Tieres bei sich zu tragen, um andere leichter um Hilfe bitten zu können.
- Wenn Tiere nicht mitgenommen werden können: Sollte die Evakuierung des tierischen Mitbewohners im absoluten Notfall nicht möglich sein, müssen auf der Insel verbleibende Bekannte oder Rettungskräfte darüber informiert werden. Hierfür können beispielsweise große Zettel mitsamt den Kontaktdaten der Tierhaltenden am Haus angebracht werden. Damit die Tiere auch in der Zeit ohne menschliche Betreuung überleben können, muss ihnen jederzeit ausreichend Nahrung und Wasser zur Verfügung stehen. Ein solches Szenario ist jedoch potentiell lebensgefährlich für Tiere und sollte, so gut es geht, vermieden werden.“
Das Foto senden wir auf Anfrage gerne zu.
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.