Potentieller Katastrophenfall: So bereiten Tierhaltende sich und ihre Tiere auf Evakuierungen vor

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Klimakrise führt auch in Deutschland zu Bränden und Überschwemmungen

Stuttgart, 28. Juli 2023 – Extremwetter in Europa: Während in Griechenland und Italien aktuell Flächenbrände wüten, ist es in Deutschland vergleichsweise kühl. Dennoch führt die Klimakrise auch hierzulande immer häufiger zu Waldbränden und Überflutungen. Kommt es zur Katastrophe, sind Evakuierungen erforderlich – und dabei dürfen Tiere nicht vergessen werden. PETA-Fachreferentin Monic Moll hat wichtige Tipps für Tierhaltende zusammengestellt, um im Ernstfall schnell und sicher reagieren zu können.

„Werden Menschen unvorbereitet von einer Katastrophe überrascht, ist es schwer bis unmöglich, an alles Wichtige zu denken. Oft bleiben nur wenige Minuten Zeit, um das Haus zu verlassen und die Rückkehr ist ungewiss“, so Monic Moll. „Allein zurückgelassen zu werden, ist für Tiere nicht nur traumatisch, sondern kann auch schnell zu einem Kampf um Leben und Tod werden. Wer einige wichtige Vorkehrungen trifft, ist im Extremfall gut gerüstet.“

So bereiten Tierhaltende sich auf den Ernstfall vor:

Identifikation gewährleisten: Im Fall einer Evakuierung kann es schnell chaotisch werden. Um die Identifikation tierischer Mitbewohner zu gewährleisten, ist es ratsam, je nach Tier Transportbox, Halsband oder Geschirr mit wichtigen Informationen wie Name und Kontaktdaten zu beschriften. Wer ein Foto seines Tieres bei sich trägt, kann andere leichter um Mithilfe bitten, sollte es in der Ausnahmesituation verloren gehen. Zusätzlich empfiehlt sich, die Mikrochip-Kontaktdaten in den entsprechenden Heimtierregistern zu aktualisieren, um im Auffinde-Fall schnell kontaktiert werden zu können.

Notfall-Set vorbereiten: Um für die erste Zeit gerüstet zu sein, sollten Tierhaltendeein Notfall-Set mit Nahrungsvorräten für etwa zwei Wochen, ausreichend großen Flaschen Wasser und Näpfen zusammenstellen. Außerdem dürfen ein kleines Erste-Hilfe-Set sowie alle wichtigen Unterlagen wie der EU-Heimtierausweis, Medikamentenpläne und die Medikamente selbst nicht fehlen.

  • Impfschutz überprüfen: Damit im Notfall problemlos und schnell über Ländergrenzen gereist werden kann, ist es wichtig, dass Hunde, Katzen und Frettchen stets einen aktuellen Tollwutimpfschutz haben. Es kann außerdem sinnvoll sein, Tiere gegen weitere Krankheiten impfen zu lassen. Informationen dazu erhalten Menschen mit Tieren in der tierärztlichen Praxis ihres Vertrauens.
  • Stressige Situationen trainieren: Um Hunde und Katzen im Ernstfall nicht zu überfordern, sollten Tierhaltende sieauf potenziell stressige Situationen vorbereiten – wie zum Beispiel das Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln, das Anlegen eines Beißkorbes oder der Aufenthalt in einer Transportbox. So wird bestenfalls vermieden, dass die Tiere bei einer schnellen Flucht durch zu viele unbekannte Situationen in Panik geraten.
  • Unterkunft festlegen: Mittlerweile gibt es viele Hotels, Motels und auch Sammelunterkünfte, die Menschen mit Tieren in ihren Räumlichkeiten aufnehmen. Ist das nicht möglich, besteht die Option, befreundete oder verwandte Personen im Voraus zu fragen, ob sie ein Tier im Notfall aufnehmen würden. Findet sich kein anderer Platz, können Tiere als letzte Möglichkeit in einem Tierheim untergebracht werden. Es ist aber wichtig zu bedenken, dass viele Tierheime schon grundsätzlich stark überlastet sind, daher sollten Bekannte immer die bevorzugte Pflegestelle sein.
  • Wenn Tiere nicht mitgenommen werden können: Sollte es im absoluten Notfall nicht möglich sein, tierische Mitbewohner bei der Evakuierung mitzunehmen, ist es wichtig, die Rettungskräfte darüber zu informieren, dass sich noch Tiere im Haus befinden. Hierfür können große beschriebene Zettel an der Haustür oder den Fenstern angebracht werden, auf denen auch Informationen über mögliche Krankheiten und das Wesen der Tiere vermerkt sind. Zusätzlich sollten die Kontaktdaten der Familie notiert werden. Um sicherzustellen, dass Tiere auch ohne menschliche Betreuung mehrere Tage überleben können, muss ihnen jederzeit ausreichend Nahrung und Wasser zur Verfügung stehen. Ein solches Szenario ist jedoch potentiell lebensgefährlich für Tiere und sollte, wenn irgendwie möglich, vermieden werden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Evakuierung-Haustiere

Pressekontakt:

Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

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