Nach Druck von PETA USA: China gibt neue Tierversuchsrichtlinie für Kosmetika bekannt 

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Künftig können Tausende Tiere vor Toxizitätsprüfungen für Kosmetika, Shampoos, Duschgel und weitere kosmetische Produkte verschont bleiben

Stuttgart, 8. März 2021 Nach fortgesetzten Bemühungen von PETA USA hat China bekannt gegeben, dass es für importierte Kosmetika der Kategorie „General“ künftig erlaubt ist, sie ohne Tierversuche auf dem chinesischen Markt zu vertreiben. Hierzu gehören etwa Shampoo, Duschgel, Lippenstift, Lotion und Make-up. PETA USA hatte 2012 unter anderem Unternehmen aufgedeckt, die Tierversuche für die Marktzulassung ihrer Produkte in China in Kauf nahmen, obwohl sie sich eigentlich komplett dagegen ausgesprochen hatten. Dank der neuen Richtlinie ist es Firmen unter bestimmten Voraussetzungen möglich, bald die meisten importierten gewöhnlichen Kosmetika in China zu vermarkten, ohne dass sie vorher Tieren in die Augen geträufelt oder zwangsverabreicht werden.

„Kein Tier sollte aus irgendeinem Grund jemals in einem Versuchslabor sterben müssen – und schon gar nicht für einen Lippenstift“, so Kathy Guillermo, Senior Vice President bei PETA USA. „PETA USA bedankt sich bei China, dem IIVS und allen Unternehmen, die diese fortschrittlichen Bemühungen unterstützt haben.“

PETA USA erfuhr 2012, dass die chinesische Regierung von Unternehmen verlangte, für Tierversuche aufzukommen, um Kosmetika und Körperpflegeprodukte dort verkaufen zu können, und machte dies öffentlich. Die Tierrechtsorganisation veröffentlichte die Namen der Kosmetikhersteller, die Tierversuche in China in Kauf nahmen, und ergriff im nächsten Schritt Maßnahmen, um die Forderung der chinesischen Regierung nach Tierversuchen zu beenden: Sie setzte sich mit führenden Experten im Bereich tierfreie Testmethoden am Institute for In Vitro Sciences (IIVS) in Verbindung und stellte dem Institut in zwei Finanzierungsrunden Gelder zur Verfügung, mit denen ein Wissenschaftlerteam seine chinesischen Kollegen mit tierversuchsfreien Testverfahren vertraut machen und tierfreie Versuchslabore in China einrichten konnte. Die wissenschaftliche Non-Profit-Organisation IIVS befolgte zudem den Rat von PETA USA, und bat bei Kosmetikherstellern um Unterstützung.  

Die neue Richtlinie folgt den geänderten Vorschriften Chinas aus dem Jahr 2014, denen zufolge Hersteller für Kosmetikprodukte der Kategorie „General“ (frühere Bezeichnung „Non-Special Use“), die in China hergestellt werden, keine Tierversuche durchführen lassen müssen. Die neuen Ausnahmen von Chinas Tierversuchsanforderungen gelten nicht für Säuglings- und Kinderprodukte, Artikel mit neuen Inhaltsstoffen oder Produkte von Unternehmen, die bereits unter behördlicher Aufsicht stehen. Firmen, die Kosmetika der Kategorie „special“ in China herstellen – wie Haarfärbemittel, Sonnenschutzmittel und Produkte gegen Haarausfall –, müssen auch nach den neuen Bestimmungen Tierversuche in Kauf nehmen.

PETA empfiehlt Verbrauchern, sich an der Liste „Kosmetik ohne Tierversuche“ zu orientieren: Dort sind inzwischen mehr als 600 in Deutschland erhältliche Marken sowie Unternehmen gelistet, die weltweit keine Tierversuche durchführen, beauftragen oder in Kauf nehmen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:
Kosmetik.PETA.de

PETA.de/Themen/Tierversuche_in_der_Produktentwicklung

Pressekontakt:

Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

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