Pamplona: „Gefolterte“ Aktive fordern mit provokanter Aktion Ende des Stierkampfes

Aktive mit Stierhörnen sind an den Händen gefesselt und tragen Schilder

Morgen beginnen die alljährlichen Sanfermínes in Pamplona, zu denen noch immer grausame Stierkämpfe gehören. Um gegen diese blutige Tradition zu protestieren, versammelte sich heute eine Gruppe „blutverschmierter“ Unterstützerinnen und Unterstützer von PETA und AnimaNaturalis auf der Plaza Consistorial im Stadtzentrum. Die Aktiven trugen Stierhörner und waren in mittelalterliche Foltervorrichtungen eingespannt. Damit symbolisierten sie die Tortur der 60 Stiere, die in den kommenden Tagen durch eine grölende Menge gehetzt und anschließend in der Stierkampfarena qualvoll erstochen werden sollen. Die Aktiven liefen außerdem einen Teil der Stierlaufstrecke ab.

„Jedes Jahr werden panische Stiere durch die überfüllten Straßen Pamplonas getrieben, nur um in der Stierkampfarena einen langsamen und schmerzhaften Tod zu sterben“, so Mimi Bekhechi, PETA-Vizepräsidentin für Europa. „Kultur und Tradition sind keine Entschuldigung für Grausamkeit und es ist höchste Zeit, dass das gewaltsame Abstechen dieser verletzlichen Tiere gestoppt wird.“

Hintergrundinformationen

Zehntausende Stiere werden jedes Jahr bei Stierkampffesten wie den Sanfermínes auf der ganzen Welt getötet. Bei den Veranstaltungen stechen auf Pferden sitzende Angreifer dem Stier Lanzen in Rücken und Nacken, bevor ihm die sogenannten Banderillas in den Rücken gestoßen werden. Diese kurzen Spieße mit scharfen Klingen samt Widerhaken bereiten den Stieren bei jeder Drehung des Kopfes starke Schmerzen und schränken ihre Bewegungsfreiheit stark ein. Wenn der Stier schließlich durch den Blutverlust geschwächt ist, erscheint ein Matador. Dieser versucht das Tier letztlich zu töten, indem er ihm ein Schwert in die Lunge stößt oder – falls dies nicht gelingt – ihm mit einem Messer das Rückenmark durchtrennt. Der Stier kann zwar gelähmt, aber noch immer bei Bewusstsein sein, wenn ihm Ohren und Schwanz abgeschnitten und dem Matador als Trophäe präsentiert werden, bevor sein Körper aus der Arena gezerrt wird.

Blutverschmierte Aktive in mittelalterlichen Foltervorrichtungen symbolisieren die Stiere, die in den kommenden Tagen in Pamplona getötet werden. / © PETA UK
In mehreren Sprachen fordern die Aktiven auf dem Plaza Consistorial ein Ende der Stierkämpfe. / © PETA UK

Diese und ein weiteres Foto können hier heruntergeladen und für die redaktionelle Berichterstattung verwendet werden.

Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne Videomaterial der Aktion.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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