„Rassenwahn“ in Lingen: PETA übt scharfe Kritik an „Internationaler Rassehunde-Ausstellung“

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Lingen (Ems) / Stuttgart, 18. April 2024 – Rassenwahn: Falsch bei Menschen, falsch bei Tieren! PETA übt scharfe Kritik an der „Internationalen Rassehunde-Ausstellung“, die am kommenden Wochenende in den Emslandhallen in Lingen stattfindet. Teil der Veranstaltung sind Vorführungen und Wettbewerbe, bei denen sogenannte Hunderassen zur Schau gestellt werden. Veranstaltungen wie diese verleiten Menschen dazu, gezüchtete Tiere zu kaufen, während allein in deutschen Tierheimen Tausende Vierbeiner auf ein neues Zuhause warten. Die Tierrechtsorganisation betont, dass Hunde sensible Lebewesen sind, die als Familienmitglieder gesehen werden sollten und nicht zu Ausstellungsobjekten degradiert werden dürfen.

„Verbände, die Hunde züchten, um bestimmte Formen und Farben zu erreichen, akzeptieren bewusst, dass viele der Tiere ihr Leben lang an schweren, zuchtbedingten Krankheiten leiden“, so Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Obwohl das Ausstellen sogenannter Qualzuchthunde mittlerweile verboten ist, sehen wir auf Rassenzucht-Ausstellungen noch immer sehr viele Hunde, die an Qualzuchtmerkmalen leiden. Um die Förderung von Qualzucht zu stoppen, fordern wir ein konsequentes Eingreifen der kontrollierenden Behörden.“

Zucht führt häufig zu Gesundheitsproblemen und verschärft die Situation in Tierheimen

Wenn das äußere Erscheinungsbild der Tiere im Vordergrund steht, führt das bei zahlreichen sogenannten Rassehunden mitunter lebenslang zu gesundheitlichen Problemen. Beispielsweise erkranken Schäferhunde oft an Hüftgelenksdysplasien, Cocker Spaniel an chronischer Bindehautentzündung und französische Bulldoggen an Atembeschwerden und Anomalien der Wirbelsäule. 

PETA weist darauf hin, dass die Nachzucht auch die Situation für heimatlose Tiere verschärft. In deutschen Haushalten leben bereits über 10,6 Millionen Hunde [1]. Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchter jedoch weiterhin reichlich Nachwuchs – dabei warten jährlich allein in Deutschland insgesamt etwa 350.000 Tiere im Tierheim auf ein neues Zuhause. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Tierfreunde, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.

Grafik Hund auf grünem Hintergrund
Rassenwahn – falsch bei Menschen, falsch bei Hunden. / © PETA Deutschland e.V.

Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e.V.: Der deutsche Heimtiermarkt 2022, online abrufbar unter: https://www.zzf.de/marktdaten/heimtiere-in-deutschland (12.07.2023)

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