Rendsburg: Jugendliche quälen Igel auf Spielplatz – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

Ein Igel in ein pinkes Handtuch gewickelt.

Schockierender Vorfall: Einem Medienbericht zufolge haben mehrere Jugendliche am Ostermontag einen Igel auf einem Spielplatz in Rendsburg schwer misshandelt. Zwei Kinder beobachteten, wie das Tier getreten und mit Stöcken geschlagen wurde, und informierten ihre Mutter. Eine Mitarbeiterin der Igel- und Wildtierhilfe eilte zum Spielplatz und nahm schwer geschockten Igel zu sich. Die Polizei ermittelt.  

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Es ist extrem besorgniserregend, dass Jugendliche derart rohe und willkürliche Gewalt an Tieren ausüben. Ein fühlendes Lebewesen aus ‚Spaß‘ zu treten, ist ein besonders erschütterndes Beispiel von Tierquälerei“, so Mareike Homann, Fachreferentin für PETAKids bei PETA Deutschland. „Leider handelt es sich hier nicht um einen Einzelfall, denn immer wieder misshandeln Kinder und Jugendliche in Deutschland Tiere. Studien zeigen zudem, dass Tierquälerei oft eine Vorstufe zu Gewalt gegen Menschen darstellt. Deshalb ist es so wichtig, tierethische Themen in Lehrplänen zu verankern, um nachfolgende Generationen für einen mitfühlenden und gerechten Umgang mit Tier und Mensch zu sensibilisieren. Unser Dank gilt den Kindern, die den Vorfall gemeldet und Zivilcourage und Mitgefühl gezeigt haben.“

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes – sofern der Täter strafmündig ist. Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: ‚Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.‘ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre ‚Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei‘ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.“

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.

Ein Igel in ein pinkes Handtuch gewickelt.

Das Bild kann hier heruntergeladen und für die Berichterstattung verwendet werden.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So empfinden viele Menschen Hunde und Katzen als Familienmitglieder und lehnen es ab, sie zu halten, auszubeuten und zu töten, wie Schweine, Rinder oder Hühner. Trotzdem betrifft Speziesismus auch sogenannte Haustiere: Sie werden zur menschlichen Unterhaltung benutzt, oftmals unter tierschutzwidrigen Bedingungen (qual-)gezüchtet und wie Ware verkauft. Auch für Tierversuche werden sie missbraucht.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. Online abrufbar unter: https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf (02.05.204).

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