Schaf auf Kaufbeurer Weihnachtsmarkt gestorben: PETA übt scharfe Kritik am Tourismus- und Stadtmarketing e.V.

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Kaufbeuren / Stuttgart, 12. Dezember 2017 – Kein Mitgefühl für Tiere: Laut Augenzeugen ist vergangenen Freitag ein auf dem Kaufbeurer Weihnachtsmarkt ausgestelltes Schaf gestorben. Den Berichten und Fotos zufolge versuchte das Lämmchen des toten Muttertiers über Stunden hinweg vergeblich, Milch zu trinken. Zudem schrie es nach seiner leblosen Mutter, bis es schließlich abgeholt wurde. PETA übt scharfe Kritik am Kaufbeurer Tourismus- und Stadtmarketing e.V. für die Zulassung von Tieren auf dem Weihnachtsmarkt und appellierte heute an Oberbürgermeister Stefan Bosse, die Tiernutzung künftig zu untersagen. Zudem hat die Tierrechtsorganisation das Kreisveterinäramt aufgefordert, den Vorfall zu untersuchen. Auf dem Kaufbeurer Weihnachtsmarkt ereigneten sich auch in der Vergangenheit tierschutzrelevante Vorfälle mit Schafen [1].

„Auf dem Kaufbeurer Weihnachtsmarkt werden Tiere ohne Rücksicht auf ihr Wohlbefinden wie lebendige Requisiten ausgestellt, um Besucher anzulocken und zu belustigen. Allerdings hat sich wieder einmal gezeigt, dass den Veranstaltern das Leid der Tiere dabei völlig egal ist“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.

Laut Tierschutzgesetz müssen Tiere ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten und versorgt werden. Auf einem Weihnachtsmarkt ist dies nicht möglich, da sie unweigerlich dem Lärm und Trubel der Besuchermassen sowie mitunter lauter Musik und verschiedenen Lichtern ausgesetzt sind. Stehen sie dauerhaft auf feuchtem oder schmutzigem Boden, kann dies zudem zu Huf- und Klauenerkrankungen führen.

PETA weist darauf hin, dass ernst zu nehmende Gefahren für die Tiere bestehen. Füttern Besucher sie mit ungeeigneter Nahrung wie Lebkuchen oder Waffeln, kann dies zu gesundheitlichen Problemen und schlimmstenfalls sogar zum Tod führen. Zudem könnten Kinder und andere Weihnachtsmarktbesucher die Tiere unangemessen behandeln, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen [2]. Weiterhin besteht die Gefahr, dass Tiere ausbrechen oder dass sich Unbefugte Zutritt zu der Unterkunft beschaffen und die „Krippentiere“ quälen [3, 4].

Tiere auf Weihnachtsmärkten vermitteln zudem unterschwellig ein falsches Bild, da vielen Menschen – insbesondere Kindern – suggeriert wird, dass Tiere da seien, um uns zu unterhalten. Kinder sollten Tiere als Individuen mit eigenen Bedürfnissen kennenlernen, nicht als Unterhaltungsobjekte.

Dass eine stimmungsvolle vorweihnachtliche Atmosphäre auch ohne die Zurschaustellung von Tieren möglich ist, beweisen zahlreiche deutsche Städte, die auf ihren gut besuchten Weihnachtsmärkten beispielsweise lebensgroße Holzfiguren aufstellen. Ein gelungenes Krippenspiel mit ausschließlich menschlichen Darstellern könnte ebenfalls zahlreiche Besucher anlocken.

[1] Allgäu Online (2013): Schaf auf Kaufbeurer Weihnachtsmarkt stark verletzt. 
Online abrufbar unter: https://www.all-in.de/nachrichten/polizeimeldungen/Schaf-auf-Kaufbeurer-Weihnachtsmarkt-stark-verletzt;art2756,1486667. (11.12.2017).
[2] Sächsische Zeitung Online (2016): Dürfen Lämmer auf den Weihnachtsmarkt? Online abrufbar unter: http://www.sz-online.de/nachrichten/duerfen-laemmer-auf-den-weihnachtsmarkt-3561341.html. (06.12.2017).
[3] Mittelbayerische (2011): Weihnachtsmarkt: Schaf flieht aus Krippe. Online abrufbar unter: http://www.mittelbayerische.de/region/neumarkt/weihnachtsmarkt-schaf-flieht-aus-krippe-21101-art730470.html. (06.12.2017).
[4] Lippische Landes-Zeitung (2014): Lebendige Krippe auf dem Paderborner Weihnachtsmarkt aufgebrochen. Online abrufbar unter: http://www.lz.de/ueberregional/owl/20267891_Lebendige-Krippe-auf-dem-Paderborner-Weihnachtsmarkt-aufgebrochen.html?em_cnt=20267891. (06.12.2017).

Weitere Informationen:
PETA.de
Veganblog.de/Unterhaltung/Lebende-Krippe-Tierleid-Auf-Dem-Weihnachtsmarkt

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]
 

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