Sereetz: Offenbar misshandeltes Pferd tot aufgefunden, ein weiteres vergiftet – PETA bietet 1000 Euro Belohnung für Hinweise

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Tierquäler gesucht: Einer Polizeimeldung zufolge wurde am Montag, dem 29. April, ein Pferd auf einer Wiese nahe der Bruhnstraße bei Sereetz tot aufgefunden. Offenbar ist das Tier aufgrund einer Misshandlung verstorben. Die Halterin entdeckte die 19-jährige Stute gegen 06:50 Uhr. Ein Tierarzt bestätigte den Anfangsverdacht, dass sie misshandelt wurde und infolge dessen starb. Vermutlich hat sich die Tat zwischen 04:15 und 06:10 Uhr ereignet. Auf der Wiese befand sich zudem eine 21-jährige Stute, die mutmaßlich mit einer unbekannten Substanz vergiftet wurde. Sie wurde tierärztlich behandelt. Die Leiche des 19-jährigen Pferdes wurde zur weiteren Untersuchung auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Lübeck in das Landeslabor nach Neumünster gebracht. Die Polizei ermittelt und sucht Zeugen, die am frühen Montagmorgen verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Bruhnstraße beobachtet haben. Hinweise werden unter 04524-70770 entgegengenommen.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Dass Pferde so häufig auf grausame Art verletzt oder getötet werden, ist erschreckend. Wir hoffen, dass unsere Belohnung dabei hilft, die verantwortliche Person zu finden, bevor weitere Tiere verletzt werden“, so Annika Lewald, Fachreferentin bei PETA. „Um die überregionale Zusammenarbeit zwischen Behörden zu erleichtern, fordert PETA ein behördliches Register für Anschläge auf Pferde und bereits überführte Tierquäler. Mit einem solchen Schritt könnten Menschen, die Pferde halten, zudem über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt werden.“

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Vorsichtsmaßnahmen – Tipps für Pferdehalter

PETA rät Pferdehaltern zur besonderen Aufmerksamkeit, wenn ein „Pferderipper“ umgeht. Die Tiere sollten nachts nicht ungeschützt auf der Koppel stehen. Sofern ein Schutz der Tiere nicht möglich ist, sollten die Tiere über die Nacht in einer bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es dabei ratsam, diese mit mindestens zwei Personen auszuführen und Mobiltelefone bei sich zu tragen. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden, ebenso wie Personen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind.

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

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