Stuttgart: Drei Pferde bei Polizeieinsatz auf 1. Mai-Demo verletzt – PETA erstattet Strafanzeige und fordert ein Ende des Missbrauchs von Tieren durch die Polizei

PETA Logo

Gewaltsam vorangetrieben: Einem Medienbericht zufolge kam es bei der gestrigen „Revolutionären 1. Mai-Demo“ in Stuttgart zu Einsätzen mit Polizeigewalt, bei denen unter anderem drei Pferde der Polizeireiterstaffel verletzt wurden. Auf einem Video ist zu sehen, wie eines der Pferde ausrutscht, während die Tiere von den Beamten direkt in die Menschenmasse getrieben werden. Eine Sprecherin des Demonstrationsbündnisses äußerte, dass die Polizei auf Pferden mehrfach in die Demonstration geritten sei – unter Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray. Am heutigen Donnerstag erstattet PETA Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Jana Hoger, Tierpsychologin und Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, kommentiert die Vorkommnisse:

„Der Einsatz von Pferden bei der 1. Mai-Demonstration lässt Tierfreunden den Atem stocken. Die Tiere wurden unter Zwang in die Menschenmasse gedrängt. Tierquälerei ist bei der Polizei und der Ausbildung von Pferden und Hunden oftmals an der Tagesordnung. Von Natur aus Fluchttiere, müssen Pferde ihre Instinkte unterdrücken – durch Druck, Zwang und Gewalt werden sie gefügig gemacht. Anders als Polizisten können sich Tiere bei der Polizei ihren ‚Beruf‘ nicht aussuchen. Pferde möchten nicht als Hilfsmittel für Einsätze benutzt und mehrmals die Woche in Stresssituationen gebracht werden. Im Vergleich zu Menschen besitzen Tiere in der Regel ein wesentlich geringeres Vermögen, einem physischem oder psychischem Druck standhalten zu können [1].  Pferde haben – wie alle anderen Tiere auch – das Recht auf ein unversehrtes Leben und gehören nicht in den Polizeidienst. Mit unserer Strafanzeige wollen wir erreichen, dass Tierquälerei auch dort sanktioniert wird. Zudem fordern wir, dass die Tiere endlich geschützt und nicht weiter von Menschen ausgebeutet und missbraucht werden.“

Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.

Jana Hoger / © PETA Deutschland e.V.

Das Motiv senden wir auf Anfrage gerne zu.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] OLG Celle NStZ-RR 1997, NSTZ-RR Jahr 1997 Seite 381

Kontakt

Kontakt
Kopieren