Termineinladung: PETA protestiert am Donnerstag gegen das Delfinarium im Tiergarten Nürnberg – Delfine über Weihnachtszeit in uraltem Betongefängnis

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Nürnberg / Stuttgart, 29. November 2022 – Sanctuary statt Innenbecken: Die umstrittene „Delfinlagune“ im Nürnberger Tiergarten wird gerade wieder saniert, sodass die sechs Meeressäuger bis mindestens Weihnachten für die Errichtung einer staubdichten Holzhalle im veralteten und extrem engen Innenbecken eingepfercht sind. PETA fordert den Direktor des Tiergartens am Donnerstag, den 1. Dezember ab 13 Uhr in einer Protestaktion vor dem Haupteingang des Nürnberger Tiergartens auf, die Haltung von Delfinen endlich einzustellen und für die Tiere ein betreutes Sanctuary zu suchen, in dem sie ein selbstbestimmteres Leben im Meer führen könnten. Eine Aktivistin mit einem silbernem Morphsuit und Delfinmaske setzt sich vor dem Zooeingang in eine Badewanne, um die extreme Enge und die Trostlosigkeit im Betongefängnis zu symbolisieren. Andere Aktive halten Protestschilder und informieren Zoobesucher mit einem Megafon über das Leid der Delfine im Tiergarten.

„Hier besteht der Verdacht auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, das besagt, dass Tierhalterinnen- und Halter die Möglichkeit der Tiere zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken dürfen, dass ihnen Schmerzen oder vermeidbare Leiden zugefügt werden. PETA behält sich deswegen vor, erneut Strafanzeige gegen den Tiergarten zu erstatten‘“, so Steffen Lenhardt, Aktionskoordinator bei PETA. „Wir fordern die Zoodirektion auf, die in die Sanierung investierten Millionen Euro Steuergelder in soziale Bürgerprojekte zu investieren, statt in die Reparatur eines Gefängnisses und die Delfine in eine betreute Meeresbucht zu überführen, wie zum Beispiel auf Bali.“

Zucht und Haltung von Delfinen bedeuten immer großes Leid

Studien zeigen, dass Delfine in Gefangenschaft gestresst sind und sowohl körperlich als auch seelisch leiden. [1] In den Ozeanen leben die Meeressäuger in komplexen Sozialverbänden und können sich ihre Freunde aussuchen. Sie schwimmen teils mehr als 100 Kilometer am Tag und tauchen mehrere hundert Meter tief. Im Delfinarium hingegen können sie nicht in den Wellen spielen, in der Strömung treiben, gemeinsam jagen oder sich ausruhen wann sie möchten. Um die Enge und den Stress überhaupt ertragen zu können, werden Delfine in Gefangenschaft auchmit Psychopharmaka ruhiggestellt. Daher hat Frankreich bereits die Nachzucht und den Tausch von Delfinen in Zoos verboten und auch in Österreich, der Schweiz, Großbritannien und vielen anderen Ländern gibt es keine Delfinarien mehr. PETA appelliert auch an die Bundesregierung, die Haltung von Delfinen zu untersagen.

Tierfreundliche Alternativen

Bei Bali wurden Anfang September drei Delfine aus dem Sanctuary in den Ozean entlassen, nachdem sie drei Jahre auf die Freiheit vorbereitet wurden. Die Tiere waren zuvor mit einem Wanderzirkus in Indonesien unterwegs und wurden anschließend in einem Hotelresort gehalten. [2] Eine tierfreundliche Alternative zur Gefangenhaltung von Meeressäugern ist der von Roger Holzberg und Walt Conti entwickelte Roboter-Delfin. Der elektronisch gesteuerte Roboter wäre ein Besuchermagnet und würde zudem die altmodischen und tierquälerischen Shows und die Gefangenhaltung von sozialen, intelligenten Meeressäugern beenden.


PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Marino L. (2018): The Marine Mammal Captivity Issue: Time for a Paradigm Shift. In: Linzey A., Linzey C. (eds) The Palgrave Handbook of Practical Animal Ethics. The Palgrave Macmillan Animal Ethics Series. Palgrave Macmillan, London, online abrufbar unter: https://doi.org/10.1057/978-1-137-36671-9_13. (29.11.2022).
[2] Ric O’Barry’s Dolphin Project (2022): Free at last!, online abrufbar unter: https://www.dolphinproject.com/blog/free-at-last/. (29.11.2022)

Details zur Aktion:
Datum: Donnerstag, 1. Dezember 2022
Uhrzeit: 13:00 – 14:00 Uhr
Ort: vor dem Haupteingang des Nürnberger Tiergartens, Am Tiergarten 30, 90480 Nürnberg

Kontakt vor Ort: Steffen Lenhardt (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Delfinarium-Duisburg-Nuernberg
PETA.de/Neuigkeiten/Roboter-Delfin
PETA.de/Themen/Delfinarien
PETA.de/aktiv/Delfinarien-Verbot

Pressekontakt: 
Sophie Burke, +49 711 860591-528, [email protected] 

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