Termineinladung: Wenn dein Gehirn nicht mehr dir gehört – PETA protestiert am Montag in Berlin gegen grausame Gehirnversuche an Affen

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Berlin / Stuttgart, 20. April 2023 – Eine Person im Laborkittel bohrt einem im Stuhl fixierten Affen den Schädel auf und legt das Gehirngewebe frei. Was PETA am Montag ab 11:15 Uhr vor dem Bundestag auf dem Platz der Republik mit Kostümennachstellt, ist in der neurobiologischen „Forschung“ in Deutschland gängige Praxis. Die in Laboren eingesperrten Affen werden ihr Leben lang zu grausamen Experimenten gezwungen. Auch Millionen andere Tiere durchleben unter anderem im Namen der Grundlagenforschung, der medizinischen Forschung und der Produktentwicklung noch immer massives Leid. Dabei gibt es tierfreie Methoden, die zuverlässiger und effektiver sind. Anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche am 24. April informieren die Aktiven Passantinnen und Passanten und fordern die Bundesregierung auf, endlich die im Koalitionsvertrag versprochene Strategie zur Reduktion der Tierversuche vorzulegen.

„Schon lange ist wissenschaftlich erwiesen, dass Tiere, die für Experimente missbraucht werden, Angst, Schmerz und Trauer empfinden – genau wie wir“, so Steffen Lenhardt, Aktionskoordinator bei PETA. „Es ist längst überfällig, dass diese Erkenntnis bei der Auswahl von Forschungsmethoden berücksichtigt wird. Die Regierung muss endlich konkrete Maßnahmen für eine moderne und tierfreie, für den Menschen relevante Forschung ergreifen.“

Anlässlich des Internationalen Tags zur Abschaffung der Tierversuche am 24. April finden den ganzen Monat deutschlandweit ähnliche Protestaktionen von PETA und den ehrenamtlichen PETA Streetteams statt.

Grausame Hirnversuche
Für die neurobiologischen Tests an Affen entfernen Experimentierende häufig Teile des Schädelknochens der Affen und führen Elektroden in das freigelegte Gehirngewebe ein. Damit sich die sensiblen Tiere während der Experimente nicht bewegen können, werden ihre Köpfe mithilfe von im Schädel verankerten Bolzen an einem Gestell befestigt. In vielen Fällen werden die Affen durch den Entzug von Flüssigkeit dazu gebracht, für wenige Tropfen Wasser oder Saft als „Belohnung“ bestimmte Aufgaben auszuführen,
z. B. Computerspiele zu bedienen. Anschließend werden sie entweder zum Sezieren ihres Gehirns getötet oder müssen für weitere Tests herhalten.

Ergebnisse oft nicht auf Menschen übertragbar
Befürworter solcher grausamen Experimente argumentieren, mit den Versuchen könnten neue Behandlungsmethoden gegen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer entwickelt werden. Allerdings sind die Ergebnisse aus Tierversuchen oft nicht auf den Menschen übertragbar. So besteht nach jahrzehntelanger Forschung an Tieren weiterhin ein Mangel an effektiven Therapien. [1] Die Gehirne von Primaten unterscheiden sich nicht nur in der Gesamtgröße, sondern auch in strukturellen, genetischen und funktionellen Details. [2] Ein interdisziplinäres Gremium empfahl nach einer Bewertung der Alzheimer-Forschung, die Finanzierung von Tierversuchen auf vielversprechendere Techniken zu verlagern, wie z. B. Modelle aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSC) von menschlichen Patienten, Computersimulationen, Neuroimaging oder epidemiologische Studien. [3] PETA macht sich dafür stark, dass ein Ausstiegsplan aus Tierversuchen erarbeitet und auf für den Menschen aussagekräftige, moderne Forschungsmethoden gesetzt wird.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

[1] Marshall LJ, Bailey J, Cassotta M, Herrmann K & F. Pistollato (2023): Poor Translatability of Biomedical Research Using Animals — A Narrative Review. Alternatives to Laboratory Animals. 2023;51(2):102-135. doi:10.1177/02611929231157756.
[2] Bailey J. & Taylor K. (2016): Non-human primates in neuroscience research: The case against its scientific necessity. Alternatives to laboratory animals. 44(1), 43-69.

[3] Pistollato, F., et al. (2016): Alzheimer disease research in the 21st century: past and current failures, new perspectives and funding priorities. Oncotarget,7(26), 38999-39016.
 

Details zur Aktion: 
Datum: Montag, 24. April 2023
Uhrzeit: 11:15 – 11:45 Uhr
Ort: vor dem Bundestag, Platz der Republik, 10557 Berlin

Kontakt vor Ort:
Steffen Lenhardt (den telefonischen Kontakt stellen wir auf Anfrage gerne her)

Weitere Informationen:
Wissenschaft-statt-Tierversuche.de
PETA.de/Themen/Tierversuche

Pressekontakt: 
Chiara Reutter, +49 711 860591-532, [email protected]

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