Verstörte Affen für Kokosprodukte aus Thailand ausgebeutet: PETA veröffentlicht Liste mit unbedenklichen Marken

PETA Logo

Stuttgart, 28. Oktober 2020 – PETA veröffentlicht heute eine Liste mit Marken, die tierfreie Methoden für die Kokosnussernte nutzen. Denn im Juli wurde bekannt, dass auch in deutschen Supermarktregalen Kokosprodukte zu finden sind, für die Affen in Thailand ausgebeutet werden: PETA Asien dokumentierte, wie die Tiere an kurzen Ketten verzweifelt im Kreis rennen, im Regen in enge Käfige gesperrt sind und gezwungen werden, angekettet auf Bäume zu klettern, um Kokosnüsse zu pflücken. Die Steinfrüchte oder Produkte daraus werden anschließend in die ganze Welt geliefert. Mit der neuen Liste – auf der unter anderem Lidl-Eigenmarken sowie Violife und Familia zu finden sind – bietet die Tierrechtsorganisation sowohl Unternehmen als auch Verbrauchern eine Orientierung, um ihnen die Entscheidung für leidfreie Produkte zu erleichtern.
 
„Für die Kokosnussernte werden Affen in Thailand ihrer Freiheit beraubt und rücksichtslos ausgebeutet. Sie haben keinerlei Beschäftigungsmöglichkeiten und selbst der Kontakt zu Artgenossen wird den sozialen Tieren verwehrt“, so Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz, Fachreferentin bei PETA. „Es freut uns, dass wir mit unserer stetig wachsenden Liste nun Verbrauchern und Unternehmen eine Übersicht jener Produkte anbieten können, die kein Kokos enthalten, das von einem missbrauchten Affen beschafft wurde.“
 
Affen in Thailand für Kokosindustrie ausgebeutet – Produkte auch in Deutschland erhältlich
Im Juli 2019 besuchten PETA Asiens Augenzeugen in Thailand vier „Affenschulen“, acht Farmen und einen Kokosnuss-Pflückwettbewerb. Dort wurden Affen – die Berichten zufolge unter anderem illegal als Babys in freier Wildbahn gefangen wurden – gezwungen, Kokosnüsse für den Export in die ganze Welt zu pflücken. Auch Deutschland importierte 2018 fast 511 Tonnen thailändisches Kokos. Während der Recherche wurden bei den Tieren Verhaltensstörungen beobachtet, was auf extremen Stress hindeutet – ein angebundener Affe kaute aus Verzweiflung sogar an seinem eigenen Arm. Ein anderer, ebenfalls mit einem Seil festgebunden, schrie während des Trainings panisch und versuchte wegzulaufen. Auf der Ladefläche eines Fahrzeugs war ein Affe in einem Käfig eingesperrt; er rüttelte immer wieder an den Gitterstäben – ein verzweifelter und doch vergeblicher Versuch, zu entkommen. Die Augenzeugen dokumentierten, dass die sensiblen Tiere teils an alten Autoreifen inmitten von Müll angekettet oder in Käfigen ausharren mussten, die kaum größer waren als sie selbst.
PETA steht seit Bekanntwerden dieser Missstände mit vielen Unternehmen in Kontakt und prüft kontinuierlich, welche Marken als Nächstes auf die Liste der leidfreien Kokosprodukte aufgenommen werden können.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie in irgendeiner Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.


Verängstigter Affe, inmitten von Müll angekettet / © PETA Asia
 

Dieser Affe versucht verzweifelt, aus dem Käfig zu entkommen. / © PETA Asia
 

Affen werden ausgebeutet, um Kokosnüsse zu sammeln. / © PETA Asia

Die Motive stehen hier zum Download zur Verfügung und können für Berichterstattungen verwendet werden.
 
Das Videomaterial von PETA Asien ist hier verfügbar.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Kokosmarken-ohne-Affenmissbrauch
PETA.de/Affen-Kokosprodukte
 
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren