Dobel / Stuttgart, 8. September 2021 – Einem Whistleblower zufolge sind in der Nacht vom 23. auf den 24. Juli im baden-württembergischen Dobel zwölf von 26 Hunden in einem Transportfahrzeug gestorben. Die Tiere wurden von einer bekannten Schlittenhundeführerin und Tierärztin für Rennen missbraucht. Recherchen von PETA erhärten die Darstellung des Hinweisgebers, dass die Hunde über Nacht in dem Wagen erstickt seien. Anschließend wurden sie in der Umgebung vergraben – offenbar, um weitere Untersuchungen oder Negativ-Schlagzeilen zu vermeiden. Zwei der überlebenden Hunde wurden aufgrund ihres schlechten Zustands in eine Tierklinik gebracht. Der Schlittenhunde-Verband VDSV mit Sitz in Rodenbach legt mittlerweile in einer Stellungnahme nahe, dass die Hunde vergiftet wurden. PETA hält dies jedoch für abwegig. Die Tierrechtsorganisation hatte am 16. August bei der Staatsanwaltschaft Tübingen Strafanzeige gegen die Hundehalterin sowie eine weitere mutmaßlich beteiligten Person erstattet; unter anderem wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Die Behörde hat mittlerweile ein Strafermittlungsverfahren unter dem Aktenzeichen 15 Js 18982/21 eingeleitet. PETA wirft den beteiligten Akteuren Vertuschung vor, um Schaden von dem ohnehin in der Kritik stehenden tierschutzwidrigen „Sport“ fernzuhalten. Die Organisation gratuliert den Ermittlungsbehörden dazu, die vergrabenen Hunde aufgespürt und zur pathologischen Untersuchung gebracht zu haben. PETA fordert ein Tierhalteverbot für die Verantwortlichen.
„Bei Schlittenhunderennen werden Hunde nicht nur auf den Pisten gequält, auch die stundenlangen Transporte in winzigen Boxen quer durch Deutschland sind mit erheblichem Leid und vielen Risiken verbunden“, so Dr. Edmund Haferbeck, Verantwortlicher für Special Projects bei PETA. „Dass die todbringende Fahrlässigkeit einer Szene-Größe durch Verbuddeln der toten Tiere vertuscht werden sollte, spricht Bände über diesen tierschutzwidrigen ‚Sport‘ und dessen Akteure. Offenbar muss zur Imagerettung einiges geheim gehalten werden im Schlittenhunde-Verband VDSV.“
PETA fordert Verbot von Schlittenhunderennen in Deutschland
Die Nutzung von Hunden bei Schlittenrennen ist mit dem Tierschutz unvereinbar. Hunde zu zwingen, schwere Lasten stundenlang durch den Schnee zu ziehen, hat nichts mit einer tiergerechten Hundehaltung zu tun. Rücksichtslose Behandlungen der Tiere während und abseits der Rennen sind keine Seltenheit. Die Hunde werden als „Sportgeräte“ oder „Zugmaschinen“ missbraucht, die auf Kommando Höchstleistungen erbringen sollen. Für die Teilnahme an Rennen und für Trainingseinheiten werden sie oftmals stundenlang in winzigen Boxen transportiert – ohne Rücksicht auf ihre Bedürfnisse. Bei dem größten Hundeschlittenrennen der Welt, dem Iditarod in Alaska, sind insgesamt bereits mindestens 150 Tiere gestorben. Viele bekannte Sponsoren haben sich in den vergangenen Jahren von der Veranstaltung abgewandt.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
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