Wegen jahrelanger, gravierender Tierschutzverstöße bei Eselritten auf Santorini: PETA erstattet Strafanzeige in Griechenland gegen Tierhalter und Behörden

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Athen/Stuttgart, 23. Februar 2023 – Esel auf Santorini immer noch als „Touristentaxis“ missbraucht: Die Esel und Maultiere auf der griechischen Urlaubsinsel Santorini leiden noch immer massiv. Die Tiere müssen nach wie vor Touristen in der sengenden Sonne die steilen Treppen vom Hafen zur Altstadt hinauf und wieder hinuntertragen. PETA hat die seit 2018 bekannten Missstände deshalb jetzt zusammen mit der griechischen Organisation Ippothesis – Panhellenic Equine Welfare Society bei den zuständigen griechischen Behörden angezeigt. Die tierschutzwidrigen Zustände sind zuletzt im Sommer 2022 erneut dokumentiert und gutachterlich bestätigt worden.

Die jetzige Strafanzeige richtet sich sowohl gegen die Tierhalter und Eseltreiber als auch die lokalen Behörden. Obwohl die Behörden die tierschutzwidrigen Zustände kennen, sind sie entweder nicht in der Lage oder nicht gewillt, die Tierausbeutung auf der Insel zu unterbinden. Angezeigt wurden deshalb unter anderem der amtierende Bürgermeister von Santorini, Antonios Sigalas, verschiedene Gemeindemitarbeitende, sowie amtierende und ehemalige Polizeichefs auf nationaler und lokaler Ebene. PETA appelliert außerdem an den griechischen Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, das Leid der Tiere auf Santorini zu beenden und touristische Eselritte zu verbieten. Nicht zuletzt bittet die Tierrechtsorganisation auch Urlauber, tierausbeuterische Angebote wie diese zu meiden.

„Nicht nur die Eseltreiber und -halter ignorieren seit Jahren das Leid der Tiere und missachten immer wieder grundlegendste Tierschutzbestimmungen. Auch die lokalen Behörden haben vollkommen darin versagt, wirksame Kontrollmechanismen einzuführen und sehen der Tierquälerei tatenlos zu“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Wir hoffen, dass diese Strafanzeige die Politik nun endlich wachrüttelt und appellieren weiterhin an die Regierung, die tierquälerischen Ritte endlich zu verbieten. Die verbleibenden etwa Hundert Esel und Maultiere sollten an sichere Orte wie Auffangstationen übergeben werden.“

Missstände bereits seit 2018 bekannt

Seit 2018 veröffentlicht PETA regelmäßig Bildmaterial und Augenzeugenberichte, um auf die schlechte Situation der Esel und Maultiere auf Santorini aufmerksam zu machen und medienwirksam dagegen vorzugehen. Aufnahmen vom Juli 2022 zeigen erneut verletzte und erschöpfte Esel und Maultiere. PETA hat die Aufnahmen dem Pferdeexperten Dr. Maximilian Pick vorgelegt, der die tierschutzrelevanten Zustände in einem Gutachten bestätigt.

Durch schlechtsitzende und abgenutzte Sättel sowie provisorische Sattelgurte leiden einige Tiere an schmerzhaften Abschürfungen und Wunden im Bauchbereich; auch das Zaumzeug ist oftmals ungeeignet. Manche Esel und Maultiere haben mit Fliegen übersäte Wunden. Während die Tiere gezwungen werden, in der Mittelmeersonne auszuharren und auf die nächste Tour zu warten, stellen ihnen die Halter nicht einmal essenzielle Dinge wie Wasser, Schatten oder einen Witterungsschutz zur Verfügung.

PETAs Motto lautet in Teilen: „Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.“ Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Die Esel und Maultiere müssen Touristen in der prallen Sonne hunderte Stufen hoch zur Altstadt tragen. © PETA Deutschland e.V.

Ein Bild, das draußen, Säugetier, Stein enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

Die Tiere sind oft verletzt und vollkommen erschöpft; Wasser, Essen oder Schatten stehen ihnen nicht ausreichend zur Verfügung. © PETA Deutschland e.V.

Weitere Informationen:

PETA.de/Aktiv/Santorini-Esel-Petition
PETA.de/Themen/Santorini
PETA.de/Neuigkeiten/Santorini-Eselreiten-Augenzeugenberichte

Pressekontakt:

Stefanie Bacher, +49 711 860591-431, [email protected]

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