Blutige Daunen? Stiftung Warentest warnt vor Intransparenz bei Bettdeckenherstellern – PETA weist auf tierquälerischen Lebendrupf hin

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Gerlingen 24. Oktober 2013 – Testergebnis mangelhaft: Die aktuelle Ausgabe des Magazins der Stiftung Warentest blickt hinter die Kulissen der Daunenindustrie. Im Test wurden 11 Daunendecken auf ihre Qualität untersucht. Erschreckend: bei allen überprüften Anbietern konnte die Herkunft der Daunen von Gänsen oder Enten nicht bis zu den ursprünglichen Zuchtfarmen in Ungarn oder Polen zurückverfolgt werden. PETA Deutschland e.V. weist darauf hin, dass somit tierquälerischer Lebendrupf und schlechte Tierhaltung nicht auszuschließen sind. Die Siegel der Daunenindustrie, die eigentlich ein Qualitätsgarant sein sollten, erweisen sich für den Verbraucher als wertlose Versprechen.

„Der Test zeigt, dass es unmöglich ist, beim Kauf von Daunenprodukten, sicher zu sein, ob die Tiere bei lebendigem Leib gerupft wurden oder nicht“, so PETA-Kampagnenleiter Frank Schmidt. „Wer Tieren drei bis viermal im Jahr die Daunen von der Haut reißt, lässt sich nicht gerne in die Karten gucken. Nur wer pflanzliche oder synthetische Materialien kauft, kann sicher sein, kein Tierleid zu unterstützen“.

Nur zwei von zehn überprüften Daunenproduzenten gewährten den Verbraucherschützern Einblick in ihre Schlachtprozesse. Hier wurden ebenfalls tierwidrige Zustände dokumentiert. Unter anderem mangelte es an längeren Ruhepausen für die Tiere.

Jedes Jahr importiert Deutschland etwa 10.000 Tonnen Daunen und Federn aus aller Welt – so auch aus China, Polen, Frankreich und Ungarn. Der Lebendrupf ist für die Geflügelindustrie ein lukratives Geschäft, da die Farmer die Gänse mehrmals jährlich rupfen können, anstatt nur einmal wie beim Schlachtrupf. Der Lebendrupf ist qualvoll: den panischen Tieren werden dabei häufig Flügel gebrochen oder Hautlappen herausgerissen, die anschließend grob mit Nadel und Faden zusammengenäht oder gar nicht behandelt werden.

Daunen sind nicht nur teuer, sondern beispielsweise bei Nässe impraktikabel – ganz im Gegensatz zu modernen tierfreundlichen Füllmaterialien wie Primaloft, Thinsulate, und Ingeo, die ihre isolierenden Fähigkeiten bei jedem Wetter beibehalten. Die sogenannte Pflanzendaune Kapok wärmt ebenso und ist ein nachwachsender Rohstoff ohne Tierleid. PETA weist darauf hin, dass Daunen in Bettdecken oder Schlafsäcken zudem ein perfekter Nährboden für Schimmel und allergieauslösende Milben sind. Der Einzelhandel führt eine große Auswahl an synthetischen und pflanzlichen Bettdecken-Alternativen.

 

Weitere Informationen:
PETA.de/Daunen

Kontakt:
Anneli Ick, +49 (0) 7156 17828-27, [email protected]

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