Fuchsjagd im Hegering Bilstein: PETA übt scharfe Kritik an sinnlosem Töten / Tierrechtsorganisation fordert Verbot der Fuchsjagd in Nordrhein-Westfalen

PETA Logo

Lennestadt / Stuttgart, 9. Februar 2017 – Die Winterfuchsjagd hat begonnen: Vom 10.02. bis 17.02.2017 findet eine gemeinsame Fuchsjagd des Hegerings Bilstein im Landesjagdverband NRW statt. Unter dem Deckmantel des Artenschutzes gehen die Jäger ihrem blutigen Hobby nach und werden in den nächsten Tagen voraussichtlich zahlreiche Füchse töten. Das traditionelle „Streckelegen“ wird am 17. Februar ab 17 Uhr auf dem Hof „Erwes-Kaiser“ in Melbecke stattfinden. Laut Tierschutzgesetz muss ein „vernünftiger Grund“ für das Töten eines Tieres vorliegen – bei der Jagd auf Füchse ist ein solcher nicht gegeben. PETA sieht daher einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und fordert die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen auf, ein Verbot der Fuchsjagd zu erlassen. Die Tierrechtsorganisation appelliert zudem an die Jäger in Lennestadt, die Fuchsjagd aus Tierschutzgründen umgehend zu stoppen und Respekt vor dem Leben zu zeigen.
 
„Allein in Nordrhein-Westfalen werden jährlich etwa 50.000 Füchse grundlos von Jägern getötet. Dabei sterben viele der Tiere einen langsamen Tod durch Fehlschüsse“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Das Töten von Tieren im Rahmen einer Freizeitbeschäftigung hat nichts im 21. Jahrhundert verloren. Die Politik muss endlich handeln.“
 
Füchse dienen den Jägern als lebendige Zielscheibe, denn weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht besteht ein Grund für die massenhafte Bejagung der Beutegreifer. Die zum Teil noch immer geäußerten Bedenken gegenüber den Tieren beruhen auf längst widerlegten Annahmen: Die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch Füchse ist nahezu auszuschließen. Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut und der Fuchsbandwurm zählt zu den seltensten Parasitosen Europas. Die Jagd auf Füchse hat keinerlei regulierende oder reduzierende Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen werden. Auch das von den Jägern vorgeschobene Argument des Artenschutzes ist Augenwischerei. Füchse ernähren sich vornehmlich von Mäusen. Populationsrückgänge betroffener Arten wie beispielsweise dem Feldhasen sind überwiegend auf den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot zurückzuführen. Hinzu kommt, dass die Jäger in Nordrhein-Westfalen selbst jedes Jahr mehr als 60.000 Feldhasen töten.
 
Aufgrund dieser Fakten hat die Regierung in Luxemburg bereits im April 2015 ein Verbot der Jagd auf Füchse durchgesetzt. Fuchspopulationen regulieren sich aufgrund von Sozialgefügen sowie Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten selbst. Als Gesundheitspolizei sind Füchse zudem ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Sie sichern nicht zuletzt auch ihren Beutearten das Überleben, indem sie schwache und kranke Tiere erbeuten und Krankheitsherde somit sofort eliminieren. Ein Verbot der Fuchsjagd in Deutschland ist längst überfällig.

Weitere Informationen:
Fuchsjagd-stoppen.de
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren