Tierquälerei als Symbol für den Weltfriedenstag: PETA kritisiert geplantes Aussetzen von 60.000 Tauben an den Seelower Höhen

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Seelow / Gerlingen, 30. August 2013 – Taubenleid als Friedenssymbol? Der 1. September wird in Deutschland als Weltfriedenstag begangen. Anlässlich des Gedenktages werden diesen Sonntag im Rahmen des fünften Sternfluges 60.000 Tauben an der Gedenkstätte Seelower Höhen ausgesetzt. Federführend: Der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V. Ein neues Undercover-Video der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. zeigt jetzt die harte Realität der Taubenwettflüge. Viele der Tiere sterben auf den langen Strecken vor Erschöpfung, an Dehydration oder an Verletzungen, häufig werden sie zum Opfer von Greifvögeln. Darüber hinaus finden zahlreiche Tauben nicht in den Heimatschlag zurück und stranden in fremden Städten, in denen sie als „Stadttauben“ ein entbehrungsreiches und kurzes Leben erwartet. Züchter nehmen die Gefahren der Wettflüge billigend in Kauf – die verdeckten Aufnahmen zeigen unter anderem, wie Taubenhalter unverfroren von hohen Verletzungsraten sprechen. PETA kritisiert organisierte Massenflüge aufs Schärfste und fordert ein Verbot von Taubenflügen in Deutschland.

„Ob auf Taubenwettflügen oder beim Auflass des Weltfriedenstages: Taubenzüchter setzen ihre Tiere ganz bewusst großen Gefahren aus – das hat mit Tierliebe nichts zu tun“, so Dr. Edmund Haferbeck, Rechts- und Wissenschaftsberater bei PETA Deutschland e.V. „Selbst nach den moderaten Schätzungen der Taubenzüchter, die lediglich von ‚Verlustraten‘ von bis zu 10 Prozent ausgehen, kann der Weltfriedenstag den Tod von bis zu 6.000 Vögeln bedeuten; tatsächlich können aber sehr viel mehr Tiere sterben.“

Tauben fliegen die großen Distanzen bei Wettflügen nicht freiwillig: Vielmehr werden die standorttreuen Vögel zu entfernten Auflassorten transportiert, an denen sie ausgesetzt werden. Vor allem die Sehnsucht nach ihrem Partner und dem Nachwuchs – von dem sie für die Flüge bewusst getrennt werden – treibt die Vögel nach Hause.

Wie sehr diese Branche der Taubenzüchter am Erfolg und an Preisen orientiert ist, zeigt sich auch in der Auslese der Tiere: Tauben, die langsamer als andere sind oder über einen weniger ausgeprägten Orientierungssinn verfügen, haben keinen Wert und werden getötet. Die Züchter entledigen sich der Tiere, indem sie ihnen ohne Betäubung das Genick durch Umdrehen oder Langziehen des Halses brechen – dabei widerspricht die Tötung der Tiere ohne vernünftigen Grund dem Tierschutzgesetz.

Im Vorfeld des Weltfriedenstages hatte die Tierrechtsorganisation den Schirmherr der Veranstaltung, den Präsidenten des Landtages Brandenburg und SPD-Mitglied, Gunter Fritsch, gebeten, seine Unterstützung für den leidvollen Taubenauflass zurückzuziehen – auch vor dem Hintergrund, dass sich die SPD in ihrem Grundsatzprogramm von 2007 dazu bekennt, Tierquälerei zu bekämpfen.
Taubenwettflüge widersprechen dem Tierschutz und müssen verboten werden / © PETA USA

 

Das Bild ist auf Anfrage in druckfähiger Qualität erhältlich.

Weitere Informationen:
PETA.de/Brieftaubensport

Kontakt:
Anneli Ick, +49 (0) 7156 17828-27, [email protected]

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