Bernkastel-Kues: Nilgans offenbar von Hund gebissen und schwer verletzt zurückgelassen – PETA bietet 1000 Euro Belohnung für Hinweise

PETA Logo

Tierquäler gesucht: Einem Medienbericht zufolge wurde der Polizei am Dienstagmittag, dem 18. Juni, gegen 14 Uhr eine verletzte Nilgans im Ortsteil Kues gemeldet. Der Vogel befand sich im Bereich des Moselufers unterhalb der Brücke. Mit der Hilfe einer ehrenamtlichen Tierschützerin wurde er zu einem Tierarzt gebracht. Dort musste er aufgrund der schweren Verletzungen eingeschläfert werden. Den Angaben zufolge wurde die Nilgans vorher vermutlich von einem Hund gebissen. Da der Hundehalter den Vorfall weder meldete noch einschritt, ermittelt die Polizei wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Unter 06531-95270 werden Hinweise entgegengenommen.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Mit unserer Belohnungsauslobung wollen helfen aufzuklären, wer die Gans trotz schwerer Verletzungen sich selbst überlassen hat. Der Hundehalter hätte genug Verantwortung zeigen und dem Tier rechtzeitig helfen müssen“, so Lisa Bechtloff, Fachreferentin bei PETA. „Wir möchten potenzielle Zeugen ermutigen, bei Tiermisshandlungen nicht wegzusehen und diese zu melden.“

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

Kontakt

Kontakt
Kopieren