Bielefeld: Kinder spielen mit Igel Fußball, Erwachsene sehen zu – PETA kommentiert

PETA Mitarbeiterin

Schockierender Vorfall: Anfang März haben Kinder an einer Schule in Bielefeld einen Igel als Fußball missbraucht. Nur durch das Einschreiten einer engagierten Anwohnerin konnte das Tier gerettet werden, andere Erwachsene seien nicht eingeschritten. Das kranke und abgemagerte Tier wurde durch die Tritte der Kinder schwer verletzt und hat sich unter anderem das Schlüsselbein gebrochen. Auf die Bitte, die Schüler auf ihre Tat anzusprechen, soll die Schulleitung „sehr abweisend“ reagiert haben. [1] Mareike Homann, Fachreferentin für PETAKids bei PETA Deutschland e.V., kommentiert:

„Dass Kinder derart rohe und willkürliche Gewalt an Tieren ausüben, ist extrem besorgniserregend. Besonders bestürzt sind wir über die geschilderte Reaktion der Schulleitung. Die Situation zeigt einmal mehr, wie dringend notwendig die Gewaltprävention an Schulen ist und welche Verantwortung Bildungseinrichtungen haben. Leider handelt es sich nicht um einen Einzelfall, denn immer wieder quälen Kinder in Deutschland Tiere. Deshalb ist es längst überfällig, dass tierethische Themen in Lehrplänen verankert werden. Nur so können Kinder für ein gerechtes Miteinander sensibilisiert und ihre Empathie gegenüber Schwächeren gestärkt werden.“

Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes – sofern der Täter strafmündig ist. Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: ‚Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.‘ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre ‚Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei‘ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.“

Mareike Homann / © PETA Deutschland e.V.

Das Motiv senden wir auf Anfrage gerne zu.

Quellen

[1] DERWESTEN (2024): NRW: Kinder spielen mit Igel Fußball – Reaktion der Schulleitung irritiert. Online abrufbar unter: https://www.derwesten.de/region/nrw-igel-fussball-schule-tierquaelerei-b-id300940132.html (02.05.2024).
[2] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. Online abrufbar unter: https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf (02.05.204).

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