Erfolg: NORMA setzt ein Zeichen gegen Affenmissbrauch und streicht mit Tierleid behaftete Kokosprodukte aus Sortiment

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Der Lebensmittel-Discounter NORMA mit Hauptsitz in Nürnberg erweitert seine Tierwohlrichtlinien und verzichtet ab sofort unter anderem auf Kokosprodukte, für deren Ernte Affen ausgebeutet werden. Zuvor hatte PETA Deutschland den Discounter mehrmals über den Missbrauch der Tiere informiert – zuletzt im Januar 2024. Nun folgte die Reaktion. Die Tierrechtsorganisation lobt diesen bedeutenden Schritt und fordert weitere Unternehmen dazu auf, dem Beispiel von NORMA zu folgen. Dazu hatte PETA eine Petition gestartet, die sich  unter anderem an Globus und Metro in Deutschland, Denner und Coop in der Schweiz sowie Spar in Österreich richtet.

„Der Lebensmittel-Discounter NORMA zeigt, dass für Kokosprodukte keine Tiere ausgebeutet werden müssen. Zwergpalmen oder maschinelle Erntemethoden – es gibt bereits zahlreiche Alternativen, die allein durch Menschenkraft umsetzbar sind“, so Tobias Schalyo, Corporate Engagement Manager bei PETA Deutschland. „Wir freuen uns, dass nun auch NORMA dem guten Beispiel von REWE, Lidl, ALDI, EDEKA und Netto gefolgt ist und tierleidbehaftete Kokosprodukte nicht mehr führt.“

Affen in Thailand für Kokosindustrie ausgebeutet – Produkte auch in Deutschland erhältlich

Im Juli 2019 sowie in den Jahren 2020 und 2022 deckten Mitarbeiter von PETA Asien systematischen Tiermissbrauch in Thailand auf. Dort wurden Makakenaffen – die den Berichten zufolge teils illegal als Babys in freier Wildbahn gefangen wurden – gezwungen, Kokosnüsse für den Export in die ganze Welt zu pflücken. Auch Deutschland importierte 2018 fast 511 Tonnen thailändisches Kokos. Während der Recherchen wurden bei den Tieren unter anderem Verhaltensstörungen und blutende Wunden festgestellt, was auf extremen Stress und artfremde Haltung und Versorgung hindeutet. Ein angebundener Affe kaute aus Verzweiflung sogar an seinem eigenen Arm. Ein anderer, ebenfalls mit einem Seil festgebunden, schrie während des „Trainings“ panisch und versuchte wegzulaufen. Auf der Ladefläche eines Fahrzeugs war ein Affe in einem Käfig eingesperrt zu sehen. Er rüttelte immer wieder an den Gitterstäben – ein verzweifelter, doch vergeblicher Versuch zu entkommen. Augenzeugen dokumentierten, dass die sensiblen Tiere teils an alten Autoreifen inmitten von Müll angekettet oder in Käfigen ausharren mussten, die kaum größer waren als sie selbst. PETA steht seit Bekanntwerden dieser Missstände mit Unternehmen aus der ganzen Welt in Kontakt, um das Leid der Tiere in Thailand zu beenden. Mehrere Zehntausend Läden global verkaufen seit Veröffentlichung der Recherche keine Kokosmilch mehr von Marken aus Thailand, die ihre Kokosnüsse von Affen pflücken lassen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

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