Haßfurt: 20 Zuchttauben ausgesetzt, fast alle sind tot – PETA bietet 1000 Euro Belohnung für Hinweise

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Hinweise gesucht: Einem Medienbericht zufolge haben Unbekannte in Haßfurt am 3. April offenbar mindestens 20 „Schau- und Rassetauben“ ausgesetzt. Zwischen 14 und 16 Uhr wurden die Tiere am Gelände des Meehäusles zurückgelassen. Bis auf drei Tauben seien alle Tiere qualvoll zu Tode gekommen, teilte das zuständige Veterinäramt Haßberge mit. Die Behörde gehe davon aus, dass der Tod der Tiere bewusst in Kauf genommen wurde. Augenzeugenberichten zufolge hätten ein Mann und ein Kind die Tauben aus einem weißen VW-Bus mit HAS-Kennzeichen gescheucht. Das Veterinäramt bittet unter 09521-27138 um weitere Hinweise.

PETA setzt Belohnung aus

Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die zur rechtskräftigen Verurteilung der tatverantwortlichen Person oder Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich beim Veterinäramt oder telefonisch unter +49 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

„Tauben einfach auszusetzen und zu riskieren, dass sie erfrieren, verhungern oder Beutegreifern hilflos ausgeliefert sind, ist herzlos. Sogenannte Schau- und Rassetauben sind nicht an das Leben in der Natur gewöhnt und können ohne menschliche Hilfe in freier Wildbahn nicht überleben. Die Verantwortlichen müssen schnellstmöglich gefunden werden, bevor sie noch weitere Tiere in Gefahr bringen“, so Monic Moll, Fachreferentin bei PETA. „Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Suche unterstützen und Menschen für Tierquälerei sensibilisieren. Wer Tiere quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“

Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Verantwortlichen zu helfen.

PETA Deutschland begeht im Jahr 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

Quellen

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf.

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